Was kann Trauer alles auslösen?
Trauer zieht nicht nur traurig sein nach sich, sondern ruft Reaktionen in unserem Körper hervor. Manche dieser Reaktionen nehmen wir bewusst wahr, viele aber auch nicht. Diese unbewussten Reaktionen enden oftmals in physischen Symptomen, die wir an uns spüren können. Beispiele für diese Symptome können Herz-Kreislauf-Probleme, eine Überstimulierung des Nervensystems, Konzentrationsprobleme, Schlafstörungen, Hautprobleme, Appetitveränderungen, Gliederschmerzen oder Müdigkeit sein. Und das sind nur einige wenige Beispiele.
Jeder Körper reagiert anders auf eine Verlusterfahrung. Auch die Kombination der Symptome kann sehr stark variieren. Die Symptome können sich zudem über die Zeit verändern. Ihre Intensität kann zu- oder abnehmen und die Verknüpfung mit anderen Symptomen kann sich wandeln.
Wieso beeinflusst Trauer den gesamten Körper?
Warum Trauer physische Symptome hervorruft? Der Tod einer nahestehenden Person, die Verlusterfahrung und die Trauer werden von unserem Körper als Extremsituation, Stress oder Gefahr wahrgenommen. Daraufhin folgen sowohl kurzfristige als auch langfristige psychische und physische Reaktionen und Veränderungen. Viele körperliche Reaktionen können Trauernde oder Außenstehende bei Trauernden beobachten. Doch es gibt viele körperliche Reaktionen nach dem Tod einer nahestehenden Person, die Trauernde nicht bewusst wahrnehmen. Es kommt zum Beispiel zu Reaktionen des Nerven- und Hormonsystems. Außerdem kann Trauer neurologische Auswirkungen verursachen. Bei den neurologischen Veränderungen durch das Erleben einer Verlusterfahrung handelt es sich um eine mögliche Veränderung in der Emotionsregulation und kognitiven Funktionen, also deinem Umgang mit deinen Gefühlen sowie deinen Gedanken.
Wie kann ich mit körperlichen Symptomen durch Trauer umgehen?
Doch was machst du jetzt am besten, wenn dir körperliche Reaktionen nach der Verlusterfahrung bei dir selbst auffallen oder dir diese Sorgen machen? Grundsätzlich raten wir dir dazu, nicht mit deinen Sorgen allein zu bleiben, sondern dich einer Person deines Vertrauens anzuvertrauen. Das kann jemand aus deiner Familie, deinem Freundeskreis oder aber auch jemand mit etwas mehr Distanz sein, wie zum Beispiel dein Arzt oder deine Ärztin. Wichtig ist, dass du dir und deinem Körper Raum und Zeit gibst, mit der Trauer zu arbeiten. Das gilt nicht nur für die erste Zeit nach dem Verlust, sondern auch Jahre später, wenn deine Trauer immer mal wieder präsent sein wird. Höre auf dein Bauchgefühl, was dir in diesen Zeiten guttut und was nicht. Du darfst bewusst Verabredungen oder Pläne ändern, wahrnehmen oder absagen, je nachdem wie dir zumute ist. Plane dir Pufferzeiträume und Pausen ein, um potenziellen Stress abzufangen. Nur, wenn du dich mit dir selbst auseinandersetzt, verarbeitest du deine Gefühle und Reaktionen und kannst deine Trauer mit deinem Alltag vereinen.