Was ist zu tun, wenn ein Angehöriger stirbt? (kostenlose Checkliste)

Aufgaben unmittelbar nach dem Todesfall

  • Ausstellung des Totenscheins
    Der Totenschein ist sehr wichtig. Du brauchst den Totenschein für die Beantragung der Sterbeurkunde und für die Organisation der Bestattung. Der Totenschein enthält die Personalien, die Todesursache, des Todeszeitpunkts sowie den Todesort. Je nachdem wo die Person verstorben ist, wird der Totenschein entweder von einem Arzt, dem ärztlichen Notdienst oder von der Verwaltung von Krankenhäusern oder Heimen ausgestellt.
  • Zusammenstellung wichtiger Unterlagen
    Alle wichtigen Unterlagen zusammenzustellen erleichtert dir einige der nächsten Schritte. Leg dir am besten einen Ordner an und lege folgende Dokumente dort ab: der Totenschein, die Geburtsurkunde, der Personalausweis, alle Versicherungsunterlagen, unter anderem der Kranken-, Renten, Lebens- und Unfallversicherung, ggf. eine Heiratsurkunde, das Familienbuch oder ein Scheidungsurteil, ggf. der Bestattungsvorsorgevertrag, ggf. die Grabdokumente, z. B. über bestehende Familiengräber.
  • Benachrichtigung von Angehörigen
    Angehörige über den Tod zu informieren ist ein schwerer, aber auch ein entlastender Schritt. Die Organisation der Bestattung muss nicht nur in deiner Hand liegen und die Anteilnahme von dir nahestehenden Personen ist ein wichtiger Schritt in der Trauerverarbeitung. Falls du dich nicht in der Lage fühlst die Angehörigen zu informieren, bitte eine dir nahestehende Person um Hilfe.  Trau dich offen nach Unterstützung zu fragen.  Kinder über einen Todesfall zu informieren kann uns vor eine große Herausforderung stellen. Zu diesem Thema haben wir einen eigenen Artikel veröffentlicht.
  • Wünsche der verstorbenen Person
    Besteht eine Bestattungsverfügung oder ein Bestattungsvorsorgeantrag? Hat die verstorbene Person Wünsche geäußert? Eine Bestattungsverfügung dokumentiert bindend die Wünsche der verstorbenen Person (z. B. über den Bestattungsort). Liegt keine Bestattungsverfügung vor, gilt das Bestattungsgesetz des Bundeslandes. Ein Bestattungsvorsorgeantrag wird zu Lebzeiten zwischen der verstorbenen Person und einem Bestattungsinstitut geschlossen und hält ebenfalls alle Einzelheiten zu der gewünschten Bestattung fest. Liegt der Antrag vor, informiere umgehend das zuständige Bestattungsunternehmen.
  • Einreichung von Urlaub
    Kannst du dir Urlaub nehmen?  Urlaub in dieser Zeit gibt dir zusätzliche Zeit für die Bewältigung aller anstehenden Aufgaben und mehr Freiraum zum Trauern. Besprich mit deinem Arbeitgeber auch die Regeln für Sonderurlaub nach einem Todesfall.

Aufgaben innerhalb der ersten drei Tage nach dem Todesfall

  • Wahl des Bestattungsunternehmens
    Die Wahl eines guten Bestattungsunternehmens ist wichtig, denn dieses wird dir in den ersten Tagen nach dem Todesfall unterstützend zur Seite stehen.  Worauf du bei der Auswahl achten solltest, haben wir dir in einem anderen Artikel aufgelistet. Liegt ein Bestattungsvorsorgeantrag vor? Dann wende dich direkt an das festgelegte Unternehmen.
  • Wahl der Bestattungsart
    Eventuell hat die verstorbene Person die Bestattungsart bereits schriftlich festgehalten oder einen Wunsch geäußert. Falls keine Festlegung der Bestattungsart vorliegt, obliegt die Entscheidung den Angehörigen.  Welche Bestattungsarten es gibt und welche Vor- und Nachteile sie haben, haben wir dir in einem anderen Artikel zusammengestellt.
  • Terminfestlegung für die Trauerfeier
    Der Zeitraum in dem die Beisetzung stattfinden muss, wird von den jeweiligen Gesetzen des Bundeslandes bestimmt. Frage hierzu am besten dein Bestattungsunternehmen. Sie können dir auch bei der Terminkoordination zwischen dem Friedhof, dem Veranstaltungsort der Trauerfeier und allen weiteren Beteiligten helfen.
  • Veranlassung der Überführung der verstorbenen Person
    Das Bestattungsunternehmen wird dir helfen, die Überführung zu organisieren. Sie muss zeitnah nach dem Todesfall stattfinden. Die Zeiträume sind in den Bestattungsgesetzen des jeweiligen Bundeslandes festgeschrieben.
  • Beantragung der Sterbeurkunde
    Die Sterbeurkunde bescheinigt den Tod einer verstorbenen Person. Beantragt wird die Sterbeurkunde beim Standesamt. Meist kümmert sich das Bestattungsunternehmen um die Ausstellung. Jetzt kommt deine Mappe mit den wichtigen Unterlagen zum Einsatz. Du brauchst den Personalausweis, die Geburtsurkunde und den Totenschein der verstorbenen Person. Achte darauf, dass du die Sterbeurkunde in mehrfacher Ausführung erhältst. Du brauchst sie zum Beispiel für die Krankenkasse und die Rentenversicherung.
  • Benachrichtigung des Standesamtes
    Das Standesamt muss binnen drei Werktagen über einen Todesfall informiert werden. Oft übernimmt diese Aufgabe das Bestattungsunternehmen.
  • Einreichung des Testaments
    Existiert ein Testament? Wenn ja, dann übergib es unverzüglich an das Nachlassgericht am letzten Wohnort der verstorbenen Person.
  • Benachrichtigung des Arbeitsgebers
    Informiere den Arbeitgeber der verstorbenen Person so schnell wie möglich. Je nach Arbeitgeber und Arbeitsverhältnis kann es vorkommen, dass ein Arbeitgeber auch eine Todesanzeige in der Zeitung schalten möchte oder eine andere Geste zur Beileidsbekundung tätigt.
  • Benachrichtigung der Versicherungen
    Informiere schnellstmöglich die Versicherungen der verstorbenen Person. Wichtig sind hier besonders die Kranken- und Rentenversicherung, sowie die Lebens-, die Sterbegeld- und die Unfallversicherung.
  • Klärung der Wohnangelegenheiten
    Je nach Wohnsituation kann es wichtig sein, sich unmittelbar nach dem Todesfall um den Haushalt zu kümmern. Dazu gehören die Versorgung von Haustieren, aber auch die Kündigung des Mietvertrages, sowie von Strom-, Wasser-, Gas-, Telefon- und Internetverträgen.
  • Zugriff auf Bankkonten der verstorbenen Person
    Besteht eine Bankvollmacht? Wenn ja, kann der oder die Bevollmächtige auf die Konten zugreifen.  In der Regel werden Erben der verstorbenen Person auch verfügungsbefugt. Der Zahlungsverkehr sollte geprüft und eventuell beendet werden. Kläre deine Fragen zu den Bankkonten und den Vollmachten direkt mit der zuständigen Bank.
  • Abholen von Eigentum
    Hat die Person Eigentum am Wohnort und am Arbeitsplatz hinterlassen, welches abgeholt werden muss? Das Abholen von Eigentum ist oft ein schwerer, aber wichtiger Schritt in der Trauer.  Wenn du aber das Gefühl hast, dass dir das Abholen des Eigentums zu viel ist, bitte eine dir nahestehende Person um Hilfe.

Aufgaben vor der Trauerfeier

  • Kenntnisnahme des Nachlasses
    Die Sichtung des Nachlasses ist ein wichtiger Schritt, um Fragen wie z. B. die Finanzierung der Bestattung zu klären. Für den Zugriff auf die Konten der verstorbenen Person brauchst du eine Bankvollmacht. Ohne Bankvollmacht hat man zwar keinen direkten Zugriff auf die Konten, jedoch hat man als Erbe einen Auskunftsanspruch gegenüber der Bank. Eine Erbschaft kann von Erben beim Nachlassgericht auch ausgeschlagen werden, z. B. wenn die verstorbene Person verschuldet war.
  • Wahl des Friedhofs und Grabes
    Wenn die verstorbene Person noch keine Festlegung über die Wahl des Friedhofs und des Grabes getroffen hat, obliegt die Entscheidung den Angehörigen. grievy hat für dich viele hilfreiche Informationen zu den verschiedenen Friedhofs- und Grabformen zusammengestellt, die findest du in einem unserer anderen Artikel.
  • Planung der Trauerfeier
    Eine Trauerfeier kann so individuell geplant werden, wie es gewünscht wird. Da es bei der Planung der Trauerfeier einiges zu Bedenken gibt, hilft dir grievy hier mit einem Trauerfeier-Guide in einem unserer anderen Artikel.
  • Gespräch mit dem Trauerredner
    Ob geistlich oder weltlich – die Trauerfeier wird meist von einem Redner oder einer Rednerin begleitet. Mehr Informationen hat grievy dir im Trauerfeier-Guide in einem unserer anderen Artikel zusammengestellt.
  • Versenden der Trauerkarten
    Die Trauerkarten werden an Angehörige, Freunde, Kollegen und Bekannte der verstorbenen Person verschickt – digital oder per Post.
  • Schalten der Traueranzeige
    Zusätzlich zu oder auch anstelle der Trauerkarten kann eine Zeitungsanzeige geschaltet werden. Informiere dich bei den jeweiligen Zeitungsverlagen über den Rahmen und die Kosten.
  • Bestellung der Floristik
    Du möchtest Blumenschmuck für die Trauerfeier? Floristen bieten eine Vielfalt an Grabschmuck, wie Kränze oder Gebinde.
  • Organisation des Beerdigungskaffees
    Ob bei Kaffee und Kuchen oder bei einem Abendessen, ob im engen Familienkreis oder mit der ganzen Trauergemeinde – die Entscheidung über den Rahmen des Beerdigungskaffees treffen die Angehörigen. Oft kann dir das Bestattungsunternehmen Tipps für passende Restaurants geben. Bitte bei der Reservierung am besten um einen separaten Raum, wenn du eine privatere Atmosphäre wünschst.  Mehr Informationen hat grievy dir im Trauerfeier-Guide in einem unserer anderen Artikel zusammengestellt.

Aufgaben nach der Bestattung

  • Zeit zur Trauerverarbeitung
    Ein sehr wichtiger Punkt, der leider häufig zu wenig Beachtung in den ersten Tagen nach dem Todesfall erhält!  Es steht so viel Organisatorisches an, dass eine wirkliche Auseinandersetzung mit deinen persönlichen Gefühlen oft in den Hintergrund rückt. Du darfst deine Trauer zulassen und sie voll und ganz spüren. In welchen Formen sie sich zeigen wird, ist ganz individuell. grievy wurde von Psychologinnen entwickelt. Hast du schon unser digitales Trauerbegleitungsprogramm entdeckt? Schaue doch einmal hinein! Mit wissenschaftlich geprüften Methoden nimmt grievy dich an die Hand – gemeinsam durch die Trauer.
  • Räumung der Wohnung der verstorbenen Person
    Die Räumung der Wohnung der verstorbenen Person ist ein wichtiger, aber auch schwerer Schritt in der Trauer. Vielleicht möchtest du dir dafür Hilfe von dir nahestehenden Personen holen? Gemeinsam könnt ihr noch einmal durch schöne Erinnerungen schwelgen oder euch gegenseitig zur Seite stehen, wenn die Trauer zu stark wird. Falls die Trauer dich einmal zu stark überrumpelt, schau dir doch einmal die grievy App an. Sie wurde von Psychologinne entwickelt und ist dein persönlicher Trauer Safe Space.
  • Versenden der Danksagungen
    In der Zeit der Trauer erhält man oft einige Beileidsbekundungen. Dafür kannst du dich entweder mit einem persönlichen Dankesschreiben, einer Dankeskarte oder einem Zeitungsinserat bedanken.
  • Kündigung aller Verträge und Abonnements
    Falls du es noch nicht vor der Bestattung gemacht hast, solltest du nun alle Verträge und Abonnements von Versicherungen, der Wohnung und der Freizeitgestaltung der verstorbenen Person kündigen. Dazu gehören Verträge und Abonnements von Versicherungen, Telefonanbietern, Streamingdiensten, Zeitschriften, Verbänden und Sportvereinen. Fällt dir noch etwas ein?
  • Geltend machen der Rentenansprüche
    Verstirbt ein Ehepartner oder ein Elternteil, bestehen eventuell Ansprüche auf Hinterbliebenen- oder Halbwaisenrente. Die Rentenversicherung ist dein Ansprechpartner für alle Fragen zum Thema Rente.
  • Beantragung des Erbscheins
    Den Erbschein beantragst du beim Nachlassgericht. Er bezieht sich auf das Erbrecht zum Zeitpunkt des Erbfalls und bildet unter anderem ab, wer Erbe ist. Erben können sich mit dem Erbschein ausweisen, um über den Nachlass zu verfügen.
  • Löschung von Online-Profilen
    Nahezu jeder Mensch hinterlässt heutzutage einen digitalen Fußabdruck – man spricht auch vom digitalen Erbe einer Person. Kündige die Profile, sofern gewünscht, direkt bei den jeweiligen Betreibern oder lasse sie in Erinnerungsprofile umwandeln sofern das bei dem jeweiligen Anbieter möglich ist.
  • Wahl des Grabsteins
    Da ein Grab nach der Beisetzung in der Regel noch nachsackt, hat man zur Auswahl des Grabsteins mehr Zeit. Wenn ein Grabstein gewünscht ist, bieten Steinmetze viele Inspirationen und stehen dir beratend zur Seite.
  • Sicherung der Grabpflege
    Da ein Grab nach der Beisetzung in der Regel noch nachsackt, hat man für die Wahl der Grabgestaltung und die Sicherstellung der Grabpflege mehr Zeit. Nach circa einem halben Jahr kann ein Grab längerfristig bepflanzt werden. Wenn du es nicht selber machen möchtest, bieten einige Gärtnereien Dienstleistungen zur Grabgestaltung und Grabpflege an.

Alles in einer Checkliste

Nach dem Tod eines Angehörigen kommen viele Aufgaben und Entscheidungen auf die Hinterbliebenen zu. In der tiefen Trauer und dem Schock des Todesfalls, kann die Bewältigung dieser Aufgaben besonders schwerfallen. In dieser Checkliste erfährst du, an was du nach einem Todesfall denken musst.

Wenn die Trauer zu groß wird

Die ganzen Aufgaben und Entscheidungen können in der Trauer eine große Belastung darstellen. Vielleicht lösen sie bei dir Gefühle von Überforderung, Einsamkeit oder Ohnmacht aus. Grievy unterstützt dich in der Trauer. Unsere interaktive App ist dein Trauer Safe Space – entwickelt von Psychologinnen und aus dem eigenen Verlusterleben unserer Gründer heraus. Wir wissen wie sich Trauer anfühlt und möchten dich auf deinem Weg in der Trauer unterstützen.

Trauer führt zu Entfremdung zwischen Eltern und Kindern

Distanzierung im Allgemeinen

Eine Distanzierung von den Eltern ist bei jungen Erwachsenen häufig zu beobachten. Der Wunsch nach Eigenständigkeit und Unabhängigkeit ist völlig normal und kann Einfluss auf das Familienverhältnis nehmen. Die Distanzierung zu den Eltern kann sich dabei unterschiedlich stark entwickeln. Doch wusstest du, dass es Unterschiede gibt bezüglich der Beziehungen zu Müttern und Vätern? Rund 20 % der Heranwachsenden distanzieren sich von ihrem Vater und nur rund 9 % von ihrer Mutter.

Eine Distanzierung kann physischer oder emotionaler Natur sein. Beispiele hierfür sind die Reduzierung von Telefonaten oder Besuchen. Eine emotionale Distanzierung äußert sich mehr über das Gefühl der Verbundenheit mit dem betroffenen Elternteil. Die Verbundenheit kann dabei stark abnehmen und verbindende Gesprächsthemen können ausbleiben.

Doch was hat das jetzt mit Trauer zu tun?

Verlust als extremer Kontaktabbruch

Der Verlust eines geliebten Menschen kann als eine extreme Form des Kontaktabbruchs gesehen werden. Bei dem Verlust eines Elternteils findet somit eine mehr oder weniger unerwartet und ungewollte absolute Distanzierung zum verlorenen Elternteil statt. Diese Form des Kontaktabbruchs ist besonders schwierig zu verarbeiten und kann auch das Verhältnis zum verbleibenden Elternteil beeinflussen. Kommt es zu einer Distanzierung zum verbleibenden Elternteil spricht man auch häufig von einer Entfremdung. Diese kann unterschiedlich stark ausgeprägt sein und unterschiedlich lang anhalten.

Eine solche Entfremdung kann für alle Beteiligten sehr belastend sein. Doch welche Faktoren können eine Entfremdung beeinflussen?

Einflussfaktoren

Nach dem Verlust eines Elternteils, kann es zu einer Entfremdung gegenüber dem verbleibenden Elternteil kommen. Hier erklären wir dir, welche Faktoren Einfluss nehmen können.

Die Beziehung zu den Eltern ist sehr individuell und das Familienverhältnis kann sich nach einem Verlust verändern. Besteht ein gutes Verhältnis und seitens des Kindes eine positive Einstellung, die Familie zu unterstützen, tritt eine Entfremdung eher seltener ein.

Wenn es im Laufe der Kindheit bereits Ereignisse gab, die das Familienleben belastet haben, kann die Wahrscheinlichkeit für eine Entfremdung steigen. Beispiel hierfür kann eine Trennung der Eltern sein und das Hinzukommen eines Stiefelternteils. Durch solche Ereignisse wurde das Familienverhältnis bereits einmal auseinandergetrieben und wird komplexer.

Doch wie geht man mit der Entfremdung zwischen Kind und Elternteil nach einem Verlust um? Wie kann man als Außenstehender in einer solchen Situation gut unterstützen?

Umgang mit Entfremdung

Die Entfremdung zwischen Kindern und Eltern kann das Familienverhältnis unterschiedlich stark belasten. Bei einer Entfremdung nach dem Verlust eines Elternteils leidet das Familienverhältnis besonders stark. Es ist wichtig, dass man jedem Familienmitglied die Zeit und den Raum gibt, den es im Umgang mit der eigenen Trauer braucht. Ein besonders enges Familienverhältnis nach einem Verlust zu erzwingen kann oft den gegenteiligen Effekt bewirken.

Wie zu Beginn erwähnt, verändert der Verlust eines geliebten Menschen die Hinterbliebenen. Diese Veränderung kann unterschiedliche Formen haben. Diese Veränderungen der Personen kann zusätzlich zu einer Veränderung des Familienverhältnisses führen. Ein Beispiel hierfür könnte sein, dass sich Ansichten und Meinungen des verbleibenden Elternteils verändern aufgrund des erfahrenen Verlustes. Doch vielleicht finden diese Meinungsänderungen kein Verständnis seitens des Kindes oder führen sogar zu einer Ablehnung. Das Kind kann sich nicht mehr so gut mit dem verbleibenden Elternteil identifizieren und nimmt Abstand. Hinzu kommt die Verarbeitung des Erlebten und mögliche Änderungen der Persönlichkeit.

All dies kann zu einem Ungleichgewicht in der Familie führen und die Harmonie stören.

Doch diese Veränderungen sind nicht zwingend von langer Dauer. Wie lange eine Entfremdung andauert und welches Ausmaß diese annimmt ist sehr verschieden.

Als Außenstehender kann man unterstützen und als Gesprächspartner zur Verfügung stehen. Inwieweit Betroffene über das Erleben der Entfremdung reden wollen ist individuell und sollte mit Feingefühl und Empathie unterstützt werden. Es kann helfen, Verständnis für die einzelnen Personen und deren Verhalten zu zeigen anstatt sie zu verurteilen. Es gibt Gründe für das Verhalten von Trauernden und diese sollten niemals übergangen oder in den Hintergrund gestellt werden.

Doch was, wenn es nun zum Kontaktverlust gekommen ist und das Familienverhältnis sehr stark leidet? Was kann man als Außenstehender dazu beitragen, dass die Personen wieder zueinander finden?

Was kannst du tun?

Im schlimmsten Fall kann eine Entfremdung bis hin zum Kontaktverlust gehen. Geschwister und Mutter/Vater können sich dadurch stark verunsichert fühlen. Es ist wichtig zu wissen, dass die meisten erwachsenen Kinder sich nicht dauerhaft vom verbliebenen Elternteil entfernen. In der Regel ist es ein einmaliges Ereignis und auch nicht für immer. Wann sich der Kontakt wieder aufbaut, kann man nicht genau sagen. Es ist wichtig, dass du der Person, die sich zurückzieht, Raum und Zeit gibst mit der Trauer und dem Verlust umzugehen. Jeder trauert anders, dränge die Person nicht. Versuche empathisch und wertschätzend zu bleiben.

Du brauchst jetzt unmittelbar eine Strategie, um dich abzulenken oder etwas zu entspannen? Dann schau im „SOS Bereich“ unserer App vorbei! 💛

Quellen

Arranz Becker, O., & Hank, K. (2022). Adult children’s estrangement from parents in Germany. Journal of Marriage and Family, 84, 347-360. https://doi.org/10.1111/jomf.12796.

Was ist Trauer?

Individuelle Trauer 👥

Genauso individuell wie jeder Mensch ist, kann sich auch Trauer bei jedem Menschen ganz unterschiedlich ausdrücken. Vielleicht musst du weinen, wenn du Trauer empfindest. Aber jemand anderes reagiert wütend? Vielleicht möchtest du viel über deine Trauer und das Erlebte sprechen, jemand anderes scheint seine Trauer komplett zu verdrängen und so weiterzumachen wie vor dem erlebten Verlust?

Genau hier zeigt sich, dass jeder Mensch mit seiner Trauer anders umgeht und sie anders ausdrückt. Da sich Trauer bei jedem Menschen anders zeigen kann, sind manche Verhaltensweisen von anderen für dich vielleicht unverständlich. Doch die Individualität, die mit der Trauer einhergeht, erfordert viel Verständnis. Denn generell gilt: Alles was dir in deiner Trauer hilft und dir gut tut, ist erlaubt. Doch wie unterschiedlich kann sich Trauer überhaupt äußern?

Ganzheitliche Trauer 🌕

Neben der Individualität wird Trauer als ganzheitlich beschrieben. Doch was bedeutet das? Ganzheitlich meint, dass du die Trauer auf allen Ebenen spürst. Also in deinen Gedanken, in deinem Verhalten, in deinen Gefühlen und in deinem Körper. Erinnere dich einmal an die letzte Situation, in der du starke Trauer empfunden hast. Was hast du gespürt? Welche Gedanken sind dir durch den Kopf gegangen? Wie hat dein Körper reagiert?

Vielleicht spürst du Trauer auf allen Ebenen gleichermaßen oder vielleicht spürst du deine Trauer aktuell in deinem Gefühlserleben, in deinen Gedanken, in deinem Verhalten oder deinem Körper besonders stark. Dein Erleben der Trauer kann sich dabei auch von Zeit zu Zeit ändern und damit nimmst du eine Ebene auf einmal stärker wahr als zuvor. Wusstest du, dass sich Trauer auf jeder dieser Ebenen in ganz unterschiedlichen Reaktionen zeigen kann?

Komplexe Trauer 🌪

Trauer kann sich ganzheitlich zeigen, also in deinen Gedanken, in deinem Verhalten, in deinen Gefühlen und in deinem Körper. Auf jeder dieser einzelnen Ebenen kann sich deine Trauer auf eine sehr komplexe Art und Weise zeigen. Schauen wir uns ein paar Beispiele an. Schau einmal, welche der folgenden Reaktionen du bei dir schon einmal beobachtet hast:

  • Gefühle: z.B. Schockzustand, Angst, Verzweiflung, Wut, Einsamkeit, Traurigkeit, Sehnsucht
  • Gedanken: z.B. Leugnen des Verlustes, existenzielle Fragen über das „wie soll es nur weitergehen?“, Grübeln
  • Verhalten: z.B. Konzentrationsschwierigkeiten, Schwierigkeiten alltägliche Dinge zu erledigen, sich ganz viel Ablenken, das Nichts-Mehr-Tun-Wollen, Schlafprobleme
  • Körper: z.B. Erschöpfung, Herzrasen, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Muskelverspannungen, Übelkeit, Nervosität, Schwitzen, Schlappheit

Kommt dir davon auf jeder Ebene etwas bekannt vor? Fallen dir noch weitere Reaktionen ein?

Alles in allem

Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass sich Trauer in deinen Gefühlen, deinen Gedanken, deinem Verhalten und deinem Körper auf viele verschiedene Arten zeigen kann. Nur weil du anders trauerst als andere Personen, heißt das überhaupt nicht, das du falsch trauerst oder deine Trauer nicht wichtig ist. Jeder Mensch trauert auf seine eigene Art und Weise und das ist okay. Hast du bei dir eine Ebene herausgefunden, die dich aktuell besonders beschäftigt? Dann schau doch hier einmal im Kurs Bereich unserer App vorbei. Zu jeder Ebene findest du dort Strategien, die dir helfen können.

Quellen

Gross, R. (2018). The psychology of grief. UK: Routledge. https://doi.org/10.4324/9781315110127

Lammer, K. (2014). Trauer verstehen (4. Aufl.). Springer Berlin Heidelberg.

Die 5 Phasen der Trauer – Mythos oder Fakt?

Trauerphasen

Wenn du dich schon einmal mit den Trauerphasen beschäftigt hast, bist du bestimmt über das 5-Phasen-Modell von Elisabeth Kübler-Ross gestolpert. Das Modell besagt, dass Trauer fünf verschiedene Phasen durchläuft: Verweigerung, Wut, Verhandeln, Depression und Akzeptanz. Ursprünglich wurde das Modell für den Verlauf des Sterbens aufgestellt, aber angeblich sei es übertragbar auf den Verlauf der Trauer. Doch ist es das wirklich?

Das Problem mit den Phasen

Die Trauerphasen wurden in der Wissenschaft schon oft versucht nachzuweisen – doch ohne Erfolg. Sie konnten nicht bestätigt werden. Das Problem der Trauerphasen ist, dass sie aussagen, dass jeder Mensch in einem ähnlichen Muster trauert. Wie die aktuelle Forschung und Erkenntnisse aus der Psychologie jedoch zeigen, ist Trauer ein sehr individueller Prozess.

Das bedeutet, dass sich Trauer für jeden Menschen anders anfühlt und anders ausdrückt. Trauer zeigt sich in unterschiedlichen Gefühlen, Gedanken und Verhaltensweisen. Diese Individualität können derzeitige Phasenmodelle jedoch nicht abbilden. Es existiert kein Muster, welches zu jeder Trauer passt und Phasen der Trauer vorhersagen lässt.

Warum falsche Modelle gefährlich sind

Phasenmodelle wie das 5-Phasen-Modell können manchen Menschen Hoffnung spenden. Es kann die Trauer greifbarer machen, Ungewissheit nehmen und auch Ängste lindern. Doch ein Modell zu verbreiten, welches es in dieser Form nicht gibt, birgt auch einige Risiken. Wenn du dich mit deiner Trauer in dem Modell nicht wiederfindest, kann schnell der Eindruck entstehen, „falsch“ zu trauern.

Ebenso kann es Gefühle von Hilflosigkeit und Ohnmacht hervorrufen, wenn man nicht in die vorgegebenen Phasen der Trauer passt. Also keine Sorge, falls du dich bisher nicht in dem Modell wiedergefunden hast. Aber wie können wir Trauer denn dann greifbar machen und beschreiben?

Trauer definiert und erklärt

Anstatt von Phasenmodellen auszugehen, beschreiben Psychologen Trauer auf verschiedenen Ebenen. Welche das sind, erfährst du in diesem Artikel.

Quellen

Wittwer, H., Schäfer, D. & Frewer, A. (2020). Handbuch Sterben und Tod (2. Aufl.). Springer.

Corr, C. A. (2020). Elisabeth Kübler-Ross and the “five stages” model in a sampling of recent American textbooks. OMEGA-Journal of Death and Dying, 82, 294-322. https://doi.org/10.1177/0030222818809766.

Warum sich Trauer durch Alkohol verstärkt

Alkohol – das passiert in deinem Körper

Der Wunsch, den Kopf in der Trauer einfach einmal freizubekommen oder die Gefühle und Gedanken abzuschalten, führt manchmal zu (übermäßigem) Konsum von Alkohol. Denn Alkohol gibt uns kurzfristig positive Gefühle: Wir fühlen uns entspannt, weniger ängstlich und haben den Eindruck für einen Moment abschalten zu können.

So verbessert sich kurzfristig unsere Stimmungslage und es kann das Gefühl entstehen, dass wir uns von unserer Trauer distanzieren können. Das liegt daran, dass Alkohol in deine Gehirnchemie eingreift. Alkohol steuert die Ausschüttung bestimmter Botenstoffe. Dabei verstärkt Alkohol die Ausschüttung von bremsenden Botenstoffen und verringert die Ausschüttung von erregenden Botenstoffen. Die Folge: Du fühlst dich kurzfristig entspannt und weniger ängstlich!

Klingt super? Es gibt aber einen Haken!

Rebound Effekt oder warum Trauer im Hangover besonders stark ist

Du hast eine Nacht mit etwas viel Alkohol hinter dir und deine Trauer fühlt sich heute doppelt so stark an? Du fühlst dich ängstlicher, bist nicht gut drauf und grübelst viel? Wenn dir das Szenario bekannt vorkommt, hast du den Rebound-Effekt von Alkohol erlebt.

Das Problem am Entspannungseffekt von Alkohol ist nämlich, dass es nur ein kurzfristiger Effekt ist. Langfristig kehrt sich der Effekt einfach um! Der sogenannte Rebound-Effekt von Alkohol beschreibt, dass im Anschluss an den Alkoholkonsum vermehrt Botenstoffe ausgeschüttet werden. Diese führen dazu, dass du 24 bis 48 Stunden nach dem Alkoholkonsum ängstlicher, depressiv verstimmter oder angespannter sein wirst und mehr grübelst.

Doch was macht es so schwer, Alkohol einfach ganz wegzulassen?

Langfristige Folgen

Das Problem an der Wirkung von Alkohol auf deinen Körper ist, dass sich dein Körper nur die unmittelbare, positive Wirkung merkt. Viele Trauernde verbinden mit Alkohol Entspannung und Sorgenfreiheit, obwohl Alkohol genau das Gegenteil bewirkt.

Regelmäßiger Konsum führt zu einem nachhaltigen Durcheinander in deiner Gehirnchemie. Dabei reicht schon eine geringe Menge wie ein- bis zweimal die Woche. Anstatt einen langfristigen Entspannungseffekt zu verspüren, reduziert sich die körpereigene Fähigkeit zur Entspannung. Daher möchten wir Dir gerne einige alternative Entspannungsstrategien vorstellen.

Abhilfe gegen den Rebound

Wenn du bemerkst, dass dein Alkoholkonsum in der Trauer angestiegen ist oder du das Gefühl hast, dass der Konsum eine bewährte Problemlösestrategie für dich ist, gibt es einiges, was du dagegen machen kannst. Es besteht kein Grund zur Panik. Folgende Strategien haben sich bei vielen Trauernden bereits bewährt:

  • Schärfe deine Selbstwahrnehmung und protokolliere deinen Konsum. Schreibe auf, in welchen Situationen du was und wie viel konsumiert hast. Überlege dann weiter, welches Bedürfnis in dieser Situation im Vordergrund stand und wie du es alternativ befriedigen kannst.
  • Werte dich nicht ab! Dir fehlt es zurzeit an hilfreichen Alternativen. Das Gute ist: Daran kann man arbeiten! grievy gibt dir in der gesamten App hilfreiche Ideen zu vielfältigen Umgangsstrategien für deine Trauer 💛.
  • Sprich mit einer Person deines Vertrauens darüber.
  • Suche dir bei Bedarf rechtzeitig professionelle Hilfe. Wir ermutigen dich, deine Bedenken oder Fragen mit deinem Arzt zu besprechen.

Du brauchst jetzt unmittelbar eine Strategie, um dich abzulenken oder etwas zu entspannen? Dann schau im „SOS Bereich“ unserer App vorbei! 💛

Quellen

Pitman, A., Stevenson, F., King, M. and Osborn, D. (2020). Self-Reported Patterns of Use of Alcohol and Drugs After Suicide Bereavement and Other Sudden Losses: A Mixed Methods Study of 1,854 Young Bereaved Adults in the UK. Frontiers in Psychology, 11, https://doi.org/10.3389/fpsyg.2020.01024.

Knabbe, J., Protzmann, J., Schneider, N. and Cambridge, S. B. (2022). Single-dose ethanol intoxication causes acute and lasting neuronal changes in the brain. Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS), 119, https://doi.org/10.1073/pnas.2122477119.

Gefühle ausschalten mit Alkohol, Drogen oder Medikamenten

Wunsch alles in mir abzuschalten

Ein Todesfall kann zu schweren emotionalen Krisensituationen führen. Oft weiß man nicht, wie man mit der Fülle an aufkommenden Gefühlen und Gedanken umgehen soll oder sieht sich nicht in der Lage dazu. Vielleicht wächst bei dir auch der Wunsch nach „einfach mal den Kopf freibekommen“ oder „die Gedanken und Gefühle mal abschalten“. Kommt dir das bekannt vor?

Eine einfache und schnelle Strategie ist dabei der Konsum von Alkohol, Drogen oder Medikamenten wie beispielsweise Schlafmedikamenten. Sie erlauben es uns, unsere Gefühlswelt und Gedankenwelt für einen Moment abzuschalten. Vielleicht fühlt es sich damit während des Konsums oder anschließend so an, als wäre dein Kopf endlich einmal wieder richtig frei und die Schwere, die auf dir lastet, ist für einen kurzen Moment leichter zu ertragen.

Doch sowohl der regelmäßige oder übermäßige Konsum von Alkohol und Drogen als auch die Einnahme starker Schlafmittel hat viele langfristige Effekte, die sich negativ auf dich auswirken können. Die kurzfristige Entlastung kann längerfristig zu einer noch viel stärkeren Belastung führen. Doch ein Schritt nach dem anderen. Warum fühlt sich der Konsum von Alkohol, Drogen oder Medikamenten so an, als würde er uns helfen?

Kurzfristige Entspannung

Alkohol, Drogen und Medikamente sorgen für eine kurzfristige Entlastung. In geringen Mengen haben sie eine entspannende, angstlösende und beruhigende Wirkung. So verbessert sich kurzfristig unsere Stimmungslage und es kann das Gefühl entstehen, dass wir uns von unserer Trauer distanzieren können. Das liegt daran, dass die Substanzen in deine Gehirnchemie eingreifen und bestimmte Botenstoffe ausgeschüttet werden. Alkohol verstärkt beispielsweise die Ausschüttung von bremsenden Botenstoffen und verringert die Ausschüttung von erregenden Botenstoffen. Die Folge: Du fühlst dich kurzfristig entspannt und weniger ängstlich!

Doch genau in dieser kurzfristigen Entlastung besteht ein großes Risiko: Vermehrter Konsum scheint uns im ersten Moment unseren Weg durch die Trauer zu erleichtern. Manchmal ist dieser Weg auch nicht neu und Konsum war auch schon vor einem erlebten Todesfall eine Strategie, um in schwierigen Situationen Stress „abzubauen“ und „einfach mal den Kopf freizubekommen“. Doch je häufiger wir diese Strategie wählen, desto eher werden andere gesunde Strategien zum Umgang mit unserer Trauer in den Hintergrund rücken. So kann es passieren, dass wir immer schneller den Konsum wählen, um eine Entlastung zu erfahren.

grievy möchte dich an dieser Stelle für den Konsum von Medikamenten, Alkohol oder Drogen sensibilisieren und dich ermutigen, deine Bedenken oder Fragen mit deinem Arzt zu besprechen. Darüber hinaus rät grievy von Alkoholkonsum in großen Mengen, der Einnahme starker Schlafmittel oder gar dem Konsum von Drogen dringend ab! Warum?

Langfristige Risiken

Vermehrter oder erhöhter Konsum hat langfristige negative Folgen und Risiken, die die Trauer verstärken können. Dazu gehören Folgende:

  • Der Konsum von Alkohol, Drogen oder Medikamenten kann zum emotionalen Ausschalten führen. Dadurch werden die Trauerverarbeitung und ein gesunder Umgang mit der Trauer verhindert oder erschwert. Das Erlernen neuer Strategien für einen Umgang mit der Trauer und der emotionalen Belastung wird blockiert.
  • Falls bereits in der Vergangenheit eine Abhängigkeit oder eine Neigung zu Konsum bestand, können Personen durch trauerbezogenen Konsum rückfällig werden.
  • Auch bei Personen ohne Abhängigkeit in der Vergangenheit kann eine Suchterkrankung entstehen.

Unterstützung, wenn dein Konsum in der Trauer angestiegen ist

Wenn du bemerkst, dass dein Konsum in der Trauer angestiegen ist oder du das Gefühl hast, dass der Konsum eine bewährte Problemlösestrategie für dich ist, gibt es einiges, was du dagegen machen kannst. Es besteht kein Grund zur Panik. Folgende Strategien haben sich bei vielen Trauernden bereits bewährt:

  • Schärfe deine Selbstwahrnehmung und protokolliere deinen Konsum. Schreibe auf, in welchen Situationen du was und wie viel konsumiert hast. Überlege dann weiter, welches Bedürfnis in dieser Situation im Vordergrund stand und wie du es alternativ befriedigen kannst.
  • Werte dich nicht ab! Dir fehlt es zurzeit an hilfreichen Alternativen. Das Gute ist: Daran kann man arbeiten! grievy gibt dir in der gesamten App hilfreiche Ideen zu vielfältigen Umgangsstrategien für deine Trauer 💛.
  • Sprich mit einer Person deines Vertrauens darüber.
  • Suche dir bei Bedarf rechtzeitig professionelle Hilfe. Wir ermutigen dich, deine Bedenken oder Fragen mit deinem Arzt zu besprechen.

Du brauchst jetzt unmittelbar eine Strategie, um dich abzulenken oder etwas zu entspannen? Dann schau im „SOS Bereich“ unserer App vorbei! 💛

Quellen

Pitman, A., Stevenson, F., King, M. and Osborn, D. (2020). Self-Reported Patterns of Use of Alcohol and Drugs After Suicide Bereavement and Other Sudden Losses: A Mixed Methods Study of 1,854 Young Bereaved Adults in the UK. Frontiers in Psychology, 11, https://doi.org/10.3389/fpsyg.2020.01024.

Knabbe, J., Protzmann, J., Schneider, N. and Cambridge, S. B. (2022). Single-dose ethanol intoxication causes acute and lasting neuronal changes in the brain. Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS), 119, https://doi.org/10.1073/pnas.2122477119.

Wir nehmen dich nach deinem Verlust an die Hand

Informationen zur Verarbeitung personenbezogener Daten findest du in unserer Datenschutzerklärung.

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