Selbstwertgefühl stärken: 3 Tipps nach einem Verlust

Warum ein hohes Selbstwertgefühl in der Trauer wichtig ist 

Ein gesundes Selbstwertgefühl ist eine wichtige Ressource für die Trauerverarbeitung. Der Selbstwert, auch Selbstwertgefühl, Selbstwertschätzung, Selbstachtung genannt, ist die subjektive Einschätzung der eigenen Person und der eigenen Handlungsmöglichkeiten. Das heißt, dein Selbstwert beschreibt, wie du dich selbst und deine Fähigkeiten bewertest. Wenn eine nahestehende Person verstirbt oder wir eine Trennung durchleben, führt dies zu vielen Veränderungen in unserem Alltag. Diese Veränderungen können sich auf unser Selbstwertgefühl auswirken.

Womit steigere ich meinen Selbstwert in der Trauer?

 

Soziale Kontakte die dir guttun

In der Trauer zieht man sich schnell sozial zurück. Sich zurück zu ziehen oder das Bedürfnis nach Alleinsein zu verspüren, ist ganz normal. Sich vollkommen von deinen Freunden und deiner Familie abzugrenzen, kann über die Zeit jedoch Gefühle von Einsamkeit auslösen und dein Selbstwertgefühl senken. Vertraute Personen können uns zuhören, uns unterstützen und uns andere Sichtweisen aufzeigen, die wir selbst in Momenten der tiefen Trauer und des Schmerzes vielleicht nicht sehen. Durch den Verlust können sich Beziehungen verändern. Hör auf dein Bauchgefühl, wer dir in der Trauer guttut.

Hobbys und Aktivitäten

Nach einem Verlust fühlen wir uns oft wie gelähmt. Das Nachgehen von Hobbys und gewohnten Aktivitäten fällt dir vielleicht schwer. Dabei geben dir Hobbys und geplante Aktivitäten eine Struktur in deinem Alltag, der sich wahrscheinlich sehr stark verändert hat. Sie können dich für einen Augenblick ablenken und einen Moment der Freude in der Trauer schaffen. Deinen Interessen nachzugehen, Sport zu treiben oder etwas Kreatives auszuüben kann deinen Selbstwert nach einem Verlust steigern. Hör dabei auf dich. Aktivitäten können uns in der Trauer überfordern, deshalb hör auf dich.

Selbstmitgefühl und Akzeptanz

Nach dem Tod einer nahestehenden Person oder nach einer Trennung, fehlt uns nicht nur die Person.

Möglicherweise fällt dir auf, dass sich durch deine Verlusterfahrungen auch deine Freundschaften, gewisse Rollen (z. B. die Rolle als Partner oder als Kind) oder deine finanzielle Sicherheit verändern. Zu diesen Veränderungen erfährst du hier mehr. Dein Leben steht Kopf. Versuche deshalb mitfühlend mit dir umzugehen. Die Veränderungen können schmerzlich sein und es braucht Zeit, alle Veränderungen zu akzeptieren.

Trauerprozess nicht vergleichen

Möglicherweise äußert sich Trauer bei dir ganz anders als bei anderen Menschen in deinem Umfeld. Dabei hilft es nicht, die Trauer zu unterdrücken, um gesellschaftsfähiger oder stärker zu wirken. Versuche dich nicht mit anderen in der Trauer zu vergleichen. Du darfst selbst entscheiden, was dir in dieser Zeit guttut und welche Ratschläge du annehmen möchtest. In dem du versuchst bei dir selbst und bei deinen Gefühlen zu bleiben, kannst du deinen Selbstwert in der Trauer stärken.

Wie unterstütze ich als Angehörige eine trauernde Person in ihrem Selbstwert?

Hat jemand in deinem Umfeld einen Todesfall oder eine Trennung erlebt, kann es schwierig sein, sich in die Situation hineinzuversetzen. Denn die Person hat durch ihren Verlust eine schwere Zeit, die vielleicht von geschwächtem Selbstwert geprägt ist. Versuche sie zu unterstützen, dabei aber nicht ihre Privatsphäre anzugreifen oder sich ihr aufzudrängen. Unerwünschte Tipps sowie Kommentare können den Selbstwert nach einem Verlust weiter verringern. Versuch empathisch zuzuhören und die Gedanken und Gefühle anzuerkennen ohne sie zu bewerten.

Quelle zur Definition von Selbstwert: Selbstwert – Dorsch – Lexikon der Psychologie (hogrefe.com)

Das richtige Bestattungsunternehmen finden

Wie wählt man einen Bestatter aus? 

Bei der Wahl eines Bestattungsunternehmens, Bestattungsinstituts oder Bestatters, gibt es mehrere Aspekte, auf die du achten solltest. Hier sind einige Punkte, die du berücksichtigen kannst: 

  • Ruf und Erfahrung: Überprüfe den Ruf des Bestattungsunternehmens in der Gemeinschaft. Frage nach Empfehlungen von Freunden, Familienmitgliedern oder Kollegen. Suche auch nach Bewertungen und Erfahrungsberichten im Internet. Ein Unternehmen mit einer langen Erfahrung im Bereich Bestattungen kann ein Indikator für eine zuverlässige und professionelle Dienstleistung sein. 
  • Dienstleistungen und Optionen: Stelle sicher, dass das Bestattungsunternehmen die Dienstleistungen anbietet, die du benötigst. Dies kann die Überführung des Verstorbenen, die Organisation der Trauerfeier, die Einäscherung oder Beerdigung, die Bereitstellung von Trauerdrucksachen und anderen notwendigen Elementen umfassen. Frage auch nach individuellen Wünschen und speziellen Optionen wie z.B. Bestattungen im Ausland oder alternative Bestattungsarten (z.B. Baumbestattung oder Seebestattung), falls du daran interessiert bist. 
  • Persönlicher Kontakt und Empathie: Bei einem so sensiblen Anlass ist es wichtig, dass das Bestattungsunternehmen mitfühlend und einfühlsam ist. Achte darauf, wie das Personal mit dir umgeht und ob sie bereit sind, auf deine individuellen Bedürfnisse einzugehen. Ein guter Bestatter sollte offen sein für Fragen, dich gut beraten und unterstützen können. 
  • Preise und Transparenz: Informiere dich über die Preise und Gebührenstruktur des Bestattungsunternehmens. Frage nach einem detaillierten Kostenvoranschlag, damit du die Kosten im Voraus einschätzen kannst. Seriöse Unternehmen sollten transparent sein und dir alle Informationen bezüglich der Preise zur Verfügung stellen. 
  • Lizenzen und Zertifizierungen: Überprüfe, ob das Bestattungsunternehmen über alle erforderlichen Lizenzen und Zertifizierungen verfügt. Diese können je nach Land oder Region variieren, aber es ist wichtig sicherzustellen, dass das Unternehmen alle gesetzlichen Anforderungen erfüllt. 
  • Erreichbarkeit und Verfügbarkeit: Stelle sicher, dass das Bestattungsunternehmen gut erreichbar ist und einen 24-Stunden-Notdienst bietet. Im Trauerfall möchtest du sicherstellen, dass du in deinem Bedürfnis nach Unterstützung und Beratung nicht allein gelassen wirst. 

Haben Bestatter unterschiedliche Preise?  

Ja, Bestattungsunternehmen können unterschiedliche Preise haben. Die genauen Kosten können von verschiedenen Faktoren abhängen, darunter: 

  • Regionale Unterschiede: Die Preise können je nach geografischem Standort variieren. In Ballungszentren oder teureren Regionen können die Bestattungskosten in der Regel höher sein als in ländlichen Gebieten. 
  • Art der Bestattung: Eine traditionelle Erd- oder Feuerbestattung kann unterschiedliche Preise haben im Vergleich zu alternativen Bestattungsarten wie einer Baumbestattung, Seebestattung oder einer anonymen Bestattung. 
  • Dienstleistungen und Ausstattung: Die Preise können je nach den angebotenen Dienstleistungen und der Ausstattung des Bestattungsunternehmens variieren. Zum Beispiel können die Kosten für die Überführung des Verstorbenen, die Aufbahrung, die Organisation der Trauerfeier, die Gestaltung der Trauerdrucksachen oder die Beschaffung eines Sarges oder einer Urne unterschiedlich sein. 
  • Zusätzliche Leistungen: Bestattungsunternehmen bieten oft zusätzliche Dienstleistungen an, wie beispielsweise die Gestaltung von Trauerfeiern, die Bereitstellung von Trauerbegleitung oder die Organisation von Blumenschmuck. Diese Zusatzleistungen können zu den Gesamtkosten beitragen. 

Es ist ratsam, sich bei verschiedenen Bestattungsunternehmen nach deren Preisen und Dienstleistungen zu erkundigen. Du kannst um einen detaillierten Kostenvoranschlag bitten, um die verschiedenen Angebote vergleichen zu können. Es ist wichtig, dass du die Preise und Leistungen klar verstehst und Fragen stellst, um sicherzustellen, dass du ein Angebot erhältst, das deinen Bedürfnissen und deinem Budget entspricht. 

Eine durchschnittliche Bestattung in Deutschland kostete im Jahr 2020 rund 12.980 Euro (Statista, 2023). 

Welche Art der Bestattung ist am günstigsten?  

Die Kosten einer Bestattung können stark variieren, abhängig von den verschiedenen Faktoren. Generell betrachtet, sind Kremationen in vielen Fällen kostengünstiger als Erdbestattungen. Dies liegt daran, dass bei einer Kremation keine Grabstätte erworben werden muss und die Kosten für Sarg, Grabstein und Friedhofsgebühren entfallen können. 

Letztendlich sollte die Wahl der Bestattungsart jedoch nicht allein auf den Kosten basieren, sondern auch auf den persönlichen Wünschen und den individuellen Bedürfnissen der Verstorbenen und der Hinterbliebenen. 

Kann man sich aussuchen wo man bestattet wird? 

Ja, grundsätzlich kannst du entscheiden, wo du bestattet werden möchtest. Es gibt jedoch einige Faktoren zu beachten: 

  • Gesetzliche Bestimmungen: Je nach Land, Bundesland oder Region können bestimmte gesetzliche Bestimmungen und Vorschriften gelten, die die Bestattungsorte einschränken. Es ist wichtig, sich über die lokalen Bestattungsgesetze und -vorschriften zu informieren, um sicherzustellen, dass deine gewünschte Bestattungsart und -ort möglich sind. 
  • Friedhöfe: Wenn du eine Erd- oder Urnenbestattung bevorzugst, stehen in der Regel verschiedene Friedhöfe zur Auswahl. Du kannst dich über die Friedhöfe in deiner Nähe informieren und herausfinden, welche Optionen sie für Bestattungen bieten, einschließlich Grabarten, Grabdauer und individuellen Gestaltungsmöglichkeiten. 
  • Alternative Bestattungsorte: Neben traditionellen Friedhöfen gibt es auch alternative Bestattungsorte wie Naturfriedhöfe, Waldfriedhöfe oder Ruheforste, die naturnahe Bestattungen ermöglichen. Diese Orte bieten oft eine ruhige und natürliche Umgebung als letzte Ruhestätte. 
  • Bestattungsvorsorge: Es ist möglich, im Voraus Bestattungswünsche festzuhalten und eine Bestattungsvorsorge zu treffen. In einer Bestattungsvorsorge kannst du deine Vorstellungen bezüglich der Bestattung, des Bestattungsorts und anderer individueller Wünsche festlegen. Es ist ratsam, dies mit einem Bestattungsunternehmen oder einem Bestattungsvorsorgeberater zu besprechen, um sicherzustellen, dass deine Wünsche berücksichtigt werden können. 

Es ist wichtig zu beachten, dass es in einigen Fällen möglicherweise zusätzliche Kosten oder spezifische Anforderungen gibt, je nachdem, wo du bestattet werden möchtest. Es ist empfehlenswert, frühzeitig mit einem Bestattungsunternehmen oder einer Bestattungsvorsorgestelle Kontakt aufzunehmen, um alle Möglichkeiten zu besprechen und deine Fragen zu klären. 

Quellen:

Todesfall-Checkliste.de. (6. März, 2020). Durchschnittliche Kosten von Bestattungen in Deutschland (in Euro) [Graph]. In Statista. Zugriff am 23. Mai 2023, von https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1102200/umfrage/durchschnittliche-kosten-von-bestattungen-in-deutschland/ 

Tod und Trauer in verschiedenen Kulturen

Welche Bestattungsarten gibt es in anderen Kulturen? 

Es gibt eine Vielzahl von Bestattungsarten in verschiedenen Kulturen auf der ganzen Welt. Hier sind einige Beispiele: 

  • Erd- oder Sargbestattung: Dies ist eine der häufigsten Bestattungsarten, bei der der Verstorbene in einem Sarg in einem Grab beigesetzt wird. Die meisten westlichen Kulturen praktizieren diese Form der Bestattung. 
  • Kremation: Bei der Kremation wird der Verstorbene verbrannt, und die Überreste, oft als Asche bezeichnet, werden in einer Urne aufbewahrt oder an einem besonderen Ort verstreut. Diese Praxis ist in vielen Kulturen verbreitet, einschließlich vieler asiatischer Länder wie Indien, Japan und China. 
  • Seebestattung: Bei der Seebestattung werden die sterblichen Überreste des Verstorbenen in See oder Ozean freigegeben. Dies ist vor allem in Küstenregionen oder bei maritim geprägten Kulturen üblich. 
  • Baumbestattung: Bei einer Baumbestattung wird die Asche des Verstorbenen unter einem Baum beigesetzt. Diese Art der Bestattung wird oft als umweltfreundliche Alternative angesehen und findet in einigen Ländern wie den USA, Großbritannien und Deutschland immer mehr Anklang. 
  • Luftbestattung: Bei der Luftbestattung wird die Asche der verstorbenen Person mithilfe eines Flugzeugs oder Luftballons in der Luft verstreut. Je nach Kapazität des Flugobjekts können dabei auch die Angehörigen der verstorbenen Person der Zeremonie beiwohnen. 
  • Mumifizierung: Die Mumifizierung ist eine alte Bestattungspraxis, bei der der Körper des Verstorbenen präpariert und konserviert wird, um Verwesung zu verhindern. Mumifizierung wurde in verschiedenen Kulturen praktiziert, darunter im alten Ägypten und einigen südamerikanischen Zivilisationen wie den Inka. 
  • Bestattung auf einem Friedhofsschiff: Diese Bestattungsart ist vor allem in skandinavischen Ländern wie Norwegen und Schweden anzutreffen. Der Verstorbene wird auf einem speziell ausgestatteten Schiff bestattet, das dann in See gestochen wird und in den Gewässern versenkt wird. 
  • Sky Burial: Die Sky Burial ist eine traditionelle Bestattungspraxis in einigen buddhistischen und tibetischen Kulturen. Dabei wird der Körper des Verstorbenen in abgelegenen Bergregionen platziert, wo er von Tieren, insbesondere von Geiern, gefressen wird. 

Diese Liste ist nur ein Ausschnitt aus der Vielzahl von Bestattungsarten, die es weltweit gibt. Die verschiedenen Kulturen haben ihre eigenen einzigartigen Rituale und Praktiken, um den Tod und die Beisetzung zu ehren. Es ist wichtig zu beachten, dass die Praktiken und Traditionen im Laufe der Zeit variieren können und dass individuelle Präferenzen und religiöse Überzeugungen eine Rolle spielen können. 

Wie trauert man in Japan? 

In einigen asiatischen Kulturen wie China und Japan gibt es rituelle Trauerpraktiken wie das Verbrennen von Räucherstäbchen, das Anbieten von Opfergaben oder das Aufstellen von Gedenktafeln für die Verstorbenen. In Japan gibt es das sogenannte Obon-Fest, bei dem die Ahnen geehrt und ihre Geister willkommen geheißen werden. 

  • Vorbereitung vor Obon: Bevor Obon beginnt, bereiten einige Familien im Voraus zwei Schmuckstücke vor, die als Shouryou Uma bezeichnet werden. Diese bestehen aus einer Aubergine, die eine Kuh repräsentiert, und einer Gurke, die ein Pferd repräsentiert. In diese werden Stäbchen gesteckt. Die Familien hoffen, dass ihre Vorfahren schnell auf dem Pferd nach Hause zurückkehren und langsam auf der Kuh in die Geisterwelt zurückkehren.  
  • Begrüßung der Vorfahren: Am ersten Tag von Obon entzünden die Feiernden ein kleines Feuer namens ogara. Die Geister der verstorbenen Familienmitglieder folgen dem Rauch, der durch das Feuer entsteht, um ins Land der Lebenden zurückzukehren. Dies dient als Begrüßung der Vorfahren. 
  • Besuch der Gräber: Die meisten Familien nehmen sich Zeit, um die Gräber zu besuchen und ihren Respekt zu erweisen. Sie reinigen die Grabsteine und bringen den Lieblingssnack oder -Sake des verstorbenen Familienmitglieds mit. 
  • Abschied nehmen: Am letzten Tag von Obon ist es Zeit, loszulassen und sich zu verabschieden. Die Familien geleiten die Geister mit traditionellen chochin-Laternen zurück zum Grab. Oft werden auch schwimmende Laternen im Rahmen des rituellen toro nagashi verwendet. Beides ist ein oft bittersüßer, bewegender und nostalgischer Anblick. 

In welcher Kultur feiert man den Tod? 

Im lateinamerikanischen Land Mexiko feiert man den Tod am sogenannten Dia de los Muertos (Tag der Toten). Der „Dia de los Muertos“ ist ein bedeutendes mexikanisches Fest, das am 1. und 2. November jeden Jahres gefeiert wird. Es ist eine Zeit, um die Verstorbenen zu ehren und zu gedenken. Obwohl der Name mit dem katholischen Feiertag Allerseelen zusammenfällt, hat der Tag der Toten in Mexiko ursprünglich indigene Wurzeln und ist mit präkolumbischen Traditionen verbunden. 

Während des Dia de los Muertos glauben die Menschen, dass die Seelen der Verstorbenen für kurze Zeit zu ihren Familien zurückkehren können. Es ist eine Zeit der Freude, des Gedenkens und der Feier des Lebens der Verstorbenen. Die Feierlichkeiten beinhalten verschiedene Bräuche und Rituale: 

  • Altäre: Familien errichten Altäre, bekannt als „Ofrendas“, zu Ehren ihrer verstorbenen Angehörigen. Diese Altäre sind kunstvoll geschmückt und enthalten Fotos der Verstorbenen, Blumen, Kerzen, religiöse Symbole, Essenzenzien, persönliche Gegenstände und andere Dinge, die den Verstorbenen gefallen haben. 
  • Grabbesuche: Familien besuchen die Gräber ihrer Angehörigen, um sie zu reinigen und zu schmücken. Sie bringen Blumen mit, vor allem die orange Blume Cempasúchil (Ringelblume). Es ist üblich, dort Zeit zu verbringen, zu beten, Geschichten über die Verstorbenen zu teilen und Essen und Getränke mit ihnen zu teilen. 
  • Calacas und Calaveras: Während des Dia de los Muertos sind Skelette und Totenköpfe, bekannt als „Calacas“ und „Calaveras“, allgegenwärtig. Sie werden als Darstellungen des Todes betrachtet, aber in einer fröhlichen und verspielten Weise. Menschen schminken sich oft als Skelette oder tragen bunte Totenmasken. 
  • Essen und Trinken: Während des Festes werden spezielle Speisen und Süßigkeiten zubereitet, darunter das traditionelle „Pan de Muerto“ (Totenbrot), das mit Totenschädeln und Knochen verziert ist. Es werden auch Lieblingsspeisen und Getränke der Verstorbenen auf den Altären platziert, damit ihre Seelen sich daran laben können. 

Der Dia de los Muertos ist eine einzigartige Kombination aus indigenen Traditionen und katholischen Einflüssen. Es ist eine Zeit, in der die Menschen den Tod nicht als etwas Trauriges, sondern als natürlichen Teil des Lebens akzeptieren und feiern. Das Fest wurde 2008 von der UNESCO zum immateriellen Kulturerbe der Menschheit erklärt und hat auch international Beachtung gefunden. 

Tod: Orte der Trauer und der Erinnerung

Wenn bestimmte Orte Trauer auslösen 

Mit Orten kann man Bilder, Gefühle, Gerüche, Geräusche oder auch eine Atmosphäre verbinden. Wenn eine geliebte Person verstirbt, verbleiben viele dieser Orte in der Erinnerung. Es ist für die Trauernden unmöglich, diese Orte komplett zu meiden. Denn gemeinsame Orte der Erinnerung befinden sich oft auch im nahestehenden Umfeld, wie beispielsweise der gemeinsamen Wohnung. Die Orte, die mit Erinnerungen an die verstorbene Person verknüpft sind, können sowohl Trauer triggern als auch Trost spenden, wenn wir an sie denken oder sie aufsuchen.   

Orte der Erinnerung für den Trauerprozess nutzen     

Du kannst die Orte, die mit Erinnerungen an die verstorbene Person verknüpft sind, positiv für deinen Trauerprozess nutzen. Trauerorte sind Orte, an denen Menschen trauern und ihre Emotionen nach dem Verlust eines geliebten Menschen ausdrücken können. Sie dienen als Orte des Gedenkens, der Erinnerung und der Trauerarbeit.  

Öffentliche Trauerorte können beispielsweise Friedhöfe, Gedenkstätten, Denkmäler, Parkbänke, Aussichtspunkte, Spazierwege, Parks oder auch Plätze sein. Diese Orte bieten den Vorteil, dass sie für alle zugänglich sind. Sie eignen sich jedoch nicht so gut, um mit seinen Gefühlen allein zu sein. 

Private Trauerorte hingegen sind in der Regel Orte, wo sich die Trauernden zurückziehen können, um ihre Trauer in Ruhe zu verarbeiten oder ihren Gefühlen freien Lauf zu lassen. Das kann beispielsweise das Zuhause des Verstorbenen, ein persönlicher Rückzugsort oder ein speziell eingerichteter Trauerraum sein. Bei diesen Orten steht im Vordergrund, dass sich die trauernde Person wohlfühlt und ihre Gefühle nicht zurückhalten muss. 

Trauerorte müssen nicht zwingend etwas mit dem Ort an sich zu tun haben. Sie können auch durch Symbole oder Gegenstände gekennzeichnet sein, die den Verstorbenen repräsentieren oder an ihn erinnern, wie zum Beispiel Fotos, Blumen, Kerzen oder persönliche Gegenstände. Diese Elemente können den Trauerprozess unterstützen, indem sie den Trauernden helfen, ihre Erinnerungen zu bewahren und ihre Trauer auszudrücken. 

Wie können Trauerorte in der Trauer helfen? 

Trauerorte können wichtige Orte für die Verarbeitung von Verlusten und für das Gedenken an Verstorbene sein. Sie ermöglichen den Hinterbliebenen, ihre Trauer auszudrücken und können im Trauerprozess eine unterstützende Wirkung haben. Wir haben hier ein paar Beispiele gesammelt, wie Orte in der Trauer helfen können: 

  • Die Möglichkeit zum Ausdruck der Trauer: Trauerorte geben die Möglichkeit, Trauer auszudrücken und Emotionen zu verarbeiten. Indem man an diesen Orten Zeit verbringt, können Gefühle und Gedanken in Bezug auf den Verlust verarbeitet werden. 
  • Orte des Gedenkens: Trauerorte dienen als Orte des Gedenkens an die verstorbene Person. Sie können Erinnerungsstücke und Symbole enthalten, die helfen, die Erinnerung an die Person am Leben zu erhalten und ein Gefühl der Verbindung zu schaffen. 
  • Unterstützung durch Gemeinschaft: Öffentliche Trauerorte können die Möglichkeit bieten, sich mit anderen zu verbinden, die ebenfalls betroffen sind. Trauernde können Unterstützung von Menschen erhalten, die das Gleiche durchgemacht haben, was ihnen helfen kann, sich weniger ausgeschlossen und allein zu fühlen. 
  • Ort der Unterstützung: Trauerorte können dazu beitragen, den Trauerprozess zu unterstützen und zu begleiten. Indem man sich an einem Ort befindet, an dem man seine Trauer ausdrücken und seine Erinnerungen bewahren kann, gibt man den Gefühlen und Gedanken Raum und Zeit und kann diese besser verarbeiten. 
  • Vermeidung von Verdrängung: Wenn man Trauer ignoriert oder verdrängt, kann das auf lange Sicht zu Problemen führen. Trauerorte erinnern einen daran, dass es in Ordnung ist, zu trauern und dass es ein normaler Teil des Lebens ist, mit dem Tod eines geliebten Menschen umzugehen. 

Zusammenfassend kann man sagen, dass Trauerorte den Trauerprozess unterstützen, indem sie den Trauernden ermöglichen, ihre Trauer auszudrücken, ihre Erinnerungen zu bewahren und sich mit anderen zu verbinden, die das Gleiche durchmachen. 

Was ist das Broken-Heart-Syndrom? 

Was versteht man unter dem Broken-Heart-Syndrom? 

Das Broken-Heart-Syndrom, auch Gebrochenes-Herz-Syndrom genannt, ist eine Herzerkrankung, bei der eine vorübergehende Funktionsstörung des Herzmuskels auftritt. Oftmals wird das Broken-Heart-Syndrom durch einen plötzlichen emotionalen Schock wie den Tod eines geliebten Menschen, eine schwere Krankheit oder eine Trennung ausgelöst. Es kann aber auch durch körperlichen Stress wie eine Operation oder eine schwere Infektion verursacht werden. Die genaue Ursache des Broken-Heart-Syndroms ist bislang nicht bekannt, aber es wird vermutet, dass es auf eine Störung des autonomen Nervensystems zurückzuführen ist, welches das Herz reguliert.  

Wie äußert sich das Broken-Heart-Syndrom?     

Symptome des Broken-Heart-Syndroms sind beispielsweise: 

  • Brustschmerzen, auch mit Ausstrahlung in linken Arm oder Rücken, Schultern oder Unterkiefer 
  • Kurzatmigkeit oder massive Atemnot 
  • Schneller Herzschlag 
  • Engegefühl im Brustkorb 
  • Schneller Herzschlag 
  • Schwindelgefühle 
  • Vor allem bei Frauen: Übelkeit und Oberbauchbeschwerden 

Im Gegensatz zu anderen Herzerkrankungen gibt es keine Anzeichen für Probleme mit den Herzkranzgefäßen. Die Symptome kommen durch eine vorübergehende Funktionsstörung des Herzmuskels zu Stande. Dies kann auf EKG-Aufzeichnungen und bildgebenden Verfahren sichtbar gemacht werden. Die Symptome des Broken-Heart-Syndroms treten in der Regel plötzlich auf. Es kann einige Stunden oder Tage dauern, bis die Symptome vollständig auftreten. 

Wann kann das Broken-Heart-Syndrom auftreten? 

Das Broken-Heart-Syndrom kann durch verschiedene Ereignisse ausgelöst werden, die emotionalen oder körperlichen Stress verursachen. Typischerweise tritt das Gebrochene-Herz-Syndrom auf, wenn eine Person einem plötzlichen emotionalen Schock ausgesetzt ist. Beispiele für solche Situationen sind: 

  • Der Tod eines geliebten Menschen 
  • Eine schwere Krankheit 
  • Ein schwerer Unfall 
  • Ein großer Verlust oder eine schwere Enttäuschung 

Ist das Broken-Heart-Syndrom heilbar?  

Das Broken-Heart-Syndrom ist in der Regel heilbar. Die meisten Menschen erholen sich innerhalb von Wochen oder Monaten vollständig von der Erkrankung, ohne dass langfristige Schäden zurückbleiben. Die Behandlung des Broken-Heart-Syndroms konzentriert sich darauf, die Symptome zu lindern und das Herz zu unterstützen, während es sich erholt. Die Behandlung kann, muss aber nicht, die Verabreichung von Medikamenten umfassen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung können dabei helfen, das Risiko von Komplikationen zu reduzieren und die Genesung zu fördern. Nach der Genesung kann es hilfreich sein, die emotionalen Auswirkungen des Ereignisses zu bewältigen und geeignete Strategien zur Stressbewältigung zu entwickeln. 

Tod: Warum wir mehr als nur eine Person verlieren 

Was sind sekundäre Verluste in der Trauer?  

Wenn man einen bedeutenden Verlust erlebt, wie den Tod eines geliebten Menschen, kann dies zu vielen Veränderungen führen. Neben dem primären Verlust, also dem Tod einer nahestehenden Person oder der Trennung nach einem Beziehungsende, können sekundäre Verluste auftreten. Sekundäre Verluste sind beispielsweise der Verlust von sozialer Unterstützung, finanzieller Stabilität, der eigenen Identität oder Sicherheit. Ebenfalls entfallen bestimmte Rollen, wie beispielsweise die Rolle des Partners, des Freundes oder des Elternteils. Als sekundäre Verluste zählen auch das Zerbrechen von Freundschaften oder der Verlust der gemeinsamen Wohnung. Diese sekundären Verluste können sehr schmerzhaft sein und den Trauerprozess sowie die Trauerverarbeitung stark beeinflussen.  


Warum sich das Leben nach dem Tod einer nahestehenden Person nicht mehr so anfühlt wie zuvor. 

Sekundäre Verluste können Trauernde sehr stark beeinflussen, weil sie eine erneute Konfrontation mit dem Tod der nahestehenden Person darstellen. Damit stellen sekundäre Verluste ebenfalls eine starke emotionale Belastung dar. Sekundäre Verluste können das Gefühl verstärken, dass sich das eigene Leben stark verändert hat und dass es schwierig ist, sich an die neuen Umstände anzupassen. In der Trauerforschung wird oft betont, dass sekundäre Verluste für Trauernde genauso bedeutsam sein können wie der primäre Verlust selbst. Hier sind ein paar Beispiele, wie sich sekundäre Verluste auf den Trauerprozess auswirken können: 

  • Verlust von sozialen Kontakten: Trauernde können sich von Freunden und Familienmitgliedern distanziert fühlen, die nicht in der Lage oder bereit sind, sie während ihrer Trauerzeit zu unterstützen. Dies kann dazu führen, dass sich Trauernde isoliert und einsam fühlen. 
  • Verlust von Sicherheit und Stabilität: Der Verlust eines Partners oder Elternteils kann nicht nur den emotionalen Verlust, sondern auch finanzielle Unsicherheit oder ein Verlust von Stabilität im Leben bedeuten. Trauernde können sich auch durch den Verlust ihrer primären Bezugsperson unsicher oder ungeschützt fühlen. 
  • Verlust von Identität und Sinn: Der Tod einer primären Bezugsperson kann dazu führen, dass Trauernde ihre Identität und ihren Sinn im Leben verlieren. 
  • Verlust von Vertrauen und Hoffnung: Sekundäre Verluste können dazu führen, dass Trauernde das Vertrauen in sich selbst, andere und das Leben insgesamt verlieren. Sie können Schwierigkeiten haben, Hoffnung und Optimismus für die Zukunft zu finden. 

Sekundäre Verluste können beispielsweise dazu führen, dass sich Trauernde sozial isolieren, um sekundäre Verluste zu vermeiden. Dies kann zu einem Gefühl der Einsamkeit und Hilflosigkeit führen und die Fähigkeit beeinträchtigen, angemessen mit dem primären Verlust umzugehen. Erneute Konfrontationen mit dem primären Verlust können außerdem eine erhöhte Stressbelastung im Alltag darstellen, da die Konfrontationen nicht immer vorauszusehen sind. Nicht selten kommt es auch zu Veränderungen der Persönlichkeit. Vorlieben oder Interessen können sich verändern und somit auch das soziale Umfeld. Dabei ist wichtig zu beachten, dass jeder Trauernde anders auf sekundäre Verluste reagiert und dass die Auswirkungen von Person zu Person unterschiedlich sein können. 

Wie geht man am besten mit sekundären Verlusten um? 

Es ist wichtig zu beachten, dass sekundäre Verluste individuell unterschiedlich sein können und dass nicht jeder Trauernde dieselben Verluste erleben wird. Die Bewältigung von sekundären Verlusten erfordert oft Zeit, Unterstützung und eine bewusste Anstrengung, um sich an die neuen Umstände anzupassen und das Leben neu aufzubauen. Wichtig ist, dass auch die sekundären Verluste akzeptiert werden und man sich die Zeit nimmt, sich mit diesen auseinander zu setzen. Zeit sollte dabei kein limitierender Faktor sein. Es ist wichtig, dass man sich Zeit für sich selbst nimmt, um die Gedanken und Gefühle zu verarbeiten. Zur Unterstützung kann man sich die Hilfe von Vertrauenspersonen oder auch professionelle Hilfe dazu holen. Aufgepasst: Es gibt kein „richtiges“ oder „falsches“ Verhalten im Umgang mit sekundären Verlusten. Jeder Trauernde muss für sich selbst herausfinden, wie er damit umgeht und sein Umfeld muss ihm Zeit und Raum dafür einräumen. Die grievy App kann dir helfen, die Trauer durch den Tod einer dir nahestehenden Person zu verarbeiten sowie Unterstützung im Umgang mit sekundären Verlusten bieten. 💛 

Quellen:

Kaltenthaler, E., & Shackleton, R. (2019). Secondary losses following bereavement: An exploration of the literature. Bereavement Care, 38(3), 90-97. 

Stroebe, M., & Schut, H. (2019). The dual process model of coping with bereavement: Rationale and description. Death Studies, 43(6), 1014-1025. 

Kristensen, P., Weisæth, L., & Heir, T. (2018). Bereavement and mental health after sudden and violent losses: A review. Psychiatry, 81(2), 107-125. 

Boelen, P. A., & van den Bout, J. (2018). Complicated grief, depression, and anxiety as distinct postloss syndromes: A confirmatory factor analysis study. The American Journal of Psychiatry, 175(3), 225-232. 

Taku, K., Cann, A., Tedeschi, R. G., & Calhoun, L. G. (2020). The factor structure of posttraumatic growth and its relationship with resilience. Journal of Loss and Trauma, 25(5), 414-426. 

Was Trauer im Körper macht

Was kann Trauer alles auslösen? 

Trauer zieht nicht nur traurig sein nach sich, sondern ruft Reaktionen in unserem Körper hervor. Manche dieser Reaktionen nehmen wir bewusst wahr, viele aber auch nicht. Diese unbewussten Reaktionen enden oftmals in physischen Symptomen, die wir an uns spüren können. Beispiele für diese Symptome können Herz-Kreislauf-Probleme, eine Überstimulierung des Nervensystems, Konzentrationsprobleme, Schlafstörungen, Hautprobleme, Appetitveränderungen, Gliederschmerzen oder Müdigkeit sein. Und das sind nur einige wenige Beispiele.  

Jeder Körper reagiert anders auf eine Verlusterfahrung. Auch die Kombination der Symptome kann sehr stark variieren. Die Symptome können sich zudem über die Zeit verändern. Ihre Intensität kann zu- oder abnehmen und die Verknüpfung mit anderen Symptomen kann sich wandeln.  

Wieso beeinflusst Trauer den gesamten Körper?

Warum Trauer physische Symptome hervorruft? Der Tod einer nahestehenden Person, die Verlusterfahrung und die Trauer werden von unserem Körper als Extremsituation, Stress oder Gefahr wahrgenommen. Daraufhin folgen sowohl kurzfristige als auch langfristige psychische und physische Reaktionen und Veränderungen. Viele körperliche Reaktionen können Trauernde oder Außenstehende bei Trauernden beobachten. Doch es gibt viele körperliche Reaktionen nach dem Tod einer nahestehenden Person, die Trauernde nicht bewusst wahrnehmen. Es kommt zum Beispiel zu Reaktionen des Nerven- und Hormonsystems.  Außerdem kann Trauer neurologische Auswirkungen verursachen. Bei den neurologischen Veränderungen durch das Erleben einer Verlusterfahrung handelt es sich um eine mögliche Veränderung in der Emotionsregulation und kognitiven Funktionen, also deinem Umgang mit deinen Gefühlen sowie deinen Gedanken.  

Wie kann ich mit körperlichen Symptomen durch Trauer umgehen? 

Doch was machst du jetzt am besten, wenn dir körperliche Reaktionen nach der Verlusterfahrung bei dir selbst auffallen oder dir diese Sorgen machen? Grundsätzlich raten wir dir dazu, nicht mit deinen Sorgen allein zu bleiben, sondern dich einer Person deines Vertrauens anzuvertrauen. Das kann jemand aus deiner Familie, deinem Freundeskreis oder aber auch jemand mit etwas mehr Distanz sein, wie zum Beispiel dein Arzt oder deine Ärztin. Wichtig ist, dass du dir und deinem Körper Raum und Zeit gibst, mit der Trauer zu arbeiten. Das gilt nicht nur für die erste Zeit nach dem Verlust, sondern auch Jahre später, wenn deine Trauer immer mal wieder präsent sein wird. Höre auf dein Bauchgefühl, was dir in diesen Zeiten guttut und was nicht. Du darfst bewusst Verabredungen oder Pläne ändern, wahrnehmen oder absagen, je nachdem wie dir zumute ist. Plane dir Pufferzeiträume und Pausen ein, um potenziellen Stress abzufangen. Nur, wenn du dich mit dir selbst auseinandersetzt, verarbeitest du deine Gefühle und Reaktionen und kannst deine Trauer mit deinem Alltag vereinen. 

Tod eines Kindes: Sternenkinder

Was sind Sternenkinder? 

Unter den Begriffen Sternenkinder, Schmetterlingskinder oder Engelskinder werden Babys oder Kinder beschrieben, die vor, während oder kurz nach der Geburt gestorben sind. Es ist eine metaphorische Bezeichnung, die beispielsweise darauf hinweist, dass diese Kinder nun als Sterne am Himmel leuchten. Die Begriffe können als eine Möglichkeit dienen, die Trauer und den Verlust dieser Kinder anzuerkennen und ihnen einen besonderen Platz in den Herzen ihrer Eltern und Familien zu geben. Aus rechtlicher Sicht spricht man von der Geburt eines stillen Kindes, wenn außerhalb des Mutterleibs keine Anzeichen von Lebensfähigkeit erkennbar sind, das Gewicht des Kindes weniger als 500 Gramm beträgt und die Geburt vor der 24. Schwangerschaftswoche stattgefunden hat. 

Wie geht man mit dem Verlust eines Sternenkindes um? 

Der Umgang mit einem frühen Schwangerschaftsabbruch ist eine sehr individuelle und persönliche Erfahrung. Jeder trauert anders, und es gibt keine richtige oder falsche Art, damit umzugehen. Manche Eltern finden Trost in Gedenkveranstaltungen, Erinnerungsritualen oder dem Austausch mit anderen Betroffenen von stillen Geburten, während andere ihre Trauer auf ihre eigene Weise verarbeiten. Es kann auch hilfreich sein, professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen, wie zum Beispiel Trauerberatung oder therapeutische Hilfe, um den Verlust zu verarbeiten und Wege zu finden, mit der Trauer umzugehen. Die grievy App steht dir in dieser schweren Zeit unterstützend zur Seite. Bei grievy findest du Angebote zur Unterstützung – jederzeit, überall und wenn du magst, komplett anonym.💛 

Was sind die Ursachen für Sternenkinder? 

Die Ursachen von Totgeburten können vielfältig sein. Hier sind einige mögliche Ursachen: 

  • Genetische Anomalien: Chromosomale Störungen oder genetische Abweichungen können zu Fehlgeburten oder dem Tod des Kindes vor oder nach der Geburt führen. 
  • Fehlbildungen: Bestimmte strukturelle Anomalien oder Fehlbildungen können dazu führen, dass das Kind nicht lebensfähig ist oder kurz nach der Geburt verstirbt. 
  • Plazentaprobleme: Komplikationen im Zusammenhang mit der Plazenta, wie Plazentaabbruch oder Plazentainsuffizienz, können zu einem erhöhten Risiko für Fehlgeburten oder den Tod des Kindes führen. 
  • Infektionen: Schwere Infektionen während der Schwangerschaft können das Kind gefährden und zu einem Verlust führen. 
  • Frühgeburt: Manchmal führt eine Frühgeburt dazu, dass das Kind nicht überleben kann. 
  • Schwangerschaftskomplikationen: Bestimmte medizinische Zustände der Mutter wie Präeklampsie, Diabetes oder Bluthochdruck können das Risiko eines Verlusts des Kindes erhöhen. 

Es ist wichtig anzumerken, dass jede Situation einzigartig ist und die genauen Ursachen für einen Verlust eines neugeborenen Kindes individuell variieren können. Im Falle eines solchen Verlusts kann es hilfreich sein, mit einem Arzt oder Fachpersonal zu sprechen, um die spezifischen Umstände und möglichen Ursachen besser zu verstehen. 

Wie kann man die Erinnerung an ein Sternenkind bewahren? 

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Erinnerung an ein verstorbenes Baby oder Kind zu bewahren. Hier sind einige Ideen: 

  • Erstellen eines Gedenkbuchs oder Tagebuchs: Führen eines Tagebuchs oder Gedenkbuchs, um Gedanken, Gefühle und Erinnerungen an das Sternenkind festzuhalten. Es können Fotos, Zeichnungen, Gedichte oder persönliche Briefe hinzugefügt werden. In der grievy App kannst du im Tagebuch deine Erinnerungen festhalten und erhältst tägliche Impulse, um deine Erinnerungen zu festigen.💛 
  • Pflanzen eines Baums oder einer Blume: Pflanzen eines Baums, einer Blume oder eines Gartens als Symbol des Lebens und der Erinnerung an das Sternenkind. Jedes Mal, wenn der Baum betrachtet oder die Blume gesehen wird, können Gedanken an das Kind entstehen. Dies kann ein Weg sein, die Erinnerung an das Kind zu ehren und anderen zu helfen. 
  • Teilen der Geschichte: Das Erzählen und Teilen der Geschichte des Sternenkindes mit anderen Menschen. Dies kann in Form von Gesprächen, Artikeln, Blogs oder in sozialen Medien geschehen. Das Teilen der Erfahrungen kann anderen betroffenen Eltern helfen und eine Verbindung schaffen. In der grievy App findest du einige Geschichten von Eltern, die ein Kind verloren haben. Auch du kannst deine Geschichte bei uns teilen, wenn du magst.💛 
  • Teilnahme an Gedenkveranstaltungen: Besuch von Gedenkveranstaltungen, die speziell für Sternenkinder abgehalten werden. Dadurch erhalten Sie die Möglichkeit, sich mit anderen Eltern auszutauschen, zu erinnern und gemeinsam zu trauern. 

Jeder findet seine eigene einzigartige Art und Weise, die Erinnerung an einen Stern zu bewahren. Wähle die Methoden, die für dich persönlich am bedeutsamsten und tröstlichsten sind. 

Welche emotionale Unterstützung gibt es für Eltern nach dem Verlust eines Sternenkindes? 

Nach dem Verlust eines Sternenkindes gibt es verschiedene Formen der emotionalen Unterstützung für Eltern. Hier sind einige Möglichkeiten: 

  • Trauerbegleitung: Trauerbegleitung durch geschulte Fachkräfte wie Therapeuten, Psychologen oder Sozialarbeiter kann den Eltern helfen, mit ihrer Trauer umzugehen und ihre Emotionen zu verarbeiten. Diese Fachkräfte können individuelle Therapiesitzungen, Gruppentherapie oder spezifische Trauergruppen anbieten. Auch mit grievy erhältst du professionelle Trauerbegleitung.💛 
  • Selbsthilfegruppen: Selbsthilfegruppen für Eltern, die ein Sternenkind verloren haben, bieten die Möglichkeit, sich mit anderen Betroffenen auszutauschen, Erfahrungen zu teilen und sich gegenseitig zu unterstützen. Der Austausch mit Menschen, die Ähnliches erlebt haben, kann tröstlich und entlastend sein. 
  • Beratungsstellen: Es gibt spezialisierte Beratungsstellen und Organisationen, die Unterstützung für trauernde Eltern anbieten. Diese Stellen können Informationen, Ressourcen und Unterstützung bei der Bewältigung der Trauer und des Verlusts bereitstellen. 
  • Online-Communities: Das Internet bietet zahlreiche Online-Communities und Foren, in denen Eltern ihre Erfahrungen teilen können. Der virtuelle Austausch mit anderen betroffenen Eltern kann helfen, sich verstanden und weniger isoliert zu fühlen. Schau einmal auf unseren sozialen Medien vorbei.💛 

Jeder Trauerprozess ist individuell und es kann einige Zeit dauern, bis Eltern ihre eigene Form der emotionalen Unterstützung finden. Es ist ratsam, nach Ressourcen in der eigenen Umgebung zu suchen und professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, um die notwendige Unterstützung und Begleitung zu erhalten. Das Wichtigste: Du bist mit dem Tod deines Kindes nicht alleine! 

Wie tröstet man jemanden der sein Kind verloren hat? 

Wenn jemand in der Familie oder im Freundeskreis den Tod eines Kindes erlebt hat, kann es eine Herausforderung sein, angemessene Unterstützung anzubieten. Hier sind einige Möglichkeiten, wie man nach dem Tod eines Kindes helfen kann: 

  • Zeige Empathie und Mitgefühl: Zeige Verständnis für den Verlust und die Trauer der betroffenen Person. Höre aktiv zu und erkenne ihre Gefühle an, ohne zu urteilen oder Ratschläge zu geben. Manchmal reicht es schon aus, einfach da zu sein und zuzuhören. 
  • Biete praktische Unterstützung an: In Zeiten der Trauer kann es für die betroffene Person schwierig sein, den Alltag zu bewältigen. Biete deine Hilfe an, sei es bei Hausarbeiten, Einkäufen oder anderen Aufgaben. Kleine Gesten wie das Kochen einer Mahlzeit oder das Erledigen von Besorgungen können eine große Hilfe sein. 
  • Vermeide gutgemeinte, aber unpassende Ratschläge: Versuche nicht, den Verlust herunterzuspielen oder mit gutgemeinten Ratschlägen zu trösten. Vermeide Aussagen wie „Es wird schon wieder“, „Es gibt einen Grund dafür“ oder „Du wirst darüber hinwegkommen“. Zeige stattdessen Mitgefühl und stehe der betroffenen Person bei, ohne ihre Gefühle zu bagatellisieren. 
  • Denke an besondere Gedenktage: Sei sensibel für besondere Gedenktage wie den Geburtstag oder den Todestag des Sternenkindes. Ein einfacher Anruf, eine Nachricht oder eine kleine Geste der Erinnerung kann viel bedeuten. 

Jeder Trauernde hat unterschiedliche Bedürfnisse. Frage die betroffene Person, wie du am besten helfen kannst, und respektiere ihre Wünsche und Grenzen. Zeige, dass du da bist und dass du bereit bist, sie in ihrer Trauer zu unterstützen. Auf unseren sozialen Medien findest du noch viele weitere Tipps zur Unterstützung von Trauernden.💛 

Quellen:

​​Bundesamt, S. (2022). Pressemitteilung Nr. 303 vom 15. Juli 2022.  

​Familienportal. Welche Regelungen gelten bei Fehlgeburt, Totgeburt oder Schwangerschaftsabbruch? Abgerufen am Mai 2023 von Familenportal: https://familienportal.de/familienportal/familienleistungen/mutterschutz/welche-regelungen-gelten-bei-fehlgeburt-totgeburt-oder-schwangerschaftsabbruch–125128 

Wikipedia. (10. April 2023). Sternenkind. Abgerufen am Mai 2023 von Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Sternenkind 

Trauer oder Depression?

Ist meine Trauer normal?

Nach einer Verlusterfahrung muss man einen Weg finden, mit der Trauer zurecht zu kommen. Jeder geht anders mit Trauer um und bei jedem äußert sich diese auf andere Art und Weise. Doch Trauer ist nicht nur in der ersten Zeit nach dem Verlust präsent. Trauer begleitet uns ein Leben lang, ist mal stärker und mal schwächer und kann sich über die Zeit verändern. Vor allem in Zeiten starker Trauer und bei wiederkehrenden Trauerphasen fragen sich Trauernde oft, ob die eigene Trauer einen „normalen“ Umfang hat oder ob es sich schon um eine depressive Verstimmung handelt.

Was ist Trauer?

Trauer ist die Reaktion auf einen Verlust, zum Beispiel den Verlust eines geliebten Menschen. Dabei ist Trauer nicht allein eine Emotion, sondern kann zu physischen und psychischen Beeinträchtigungen führen, welche sich durch eine Vielzahl an Symptomen äußern können.

Was ist eine Depression?

Eine Depression hingegen braucht nicht zwingend ein auslösendes Ereignis, kann sich jedoch auch in Form von physischen oder psychischen Symptomen zeigen. Es kann zudem zwischen verschiedenen Arten von Depressionen unterschieden werden.

Wie unterscheidet sich Trauer von Depression?

Wie in so vielen Bereichen kann man Symptome von Trauer und Depression nicht eindeutig auseinanderhalten. Viele Symptome Trauernder, wie zum Beispiel Antriebslosigkeit, physische Symptome und das Ausbleiben von Fröhlichkeit können auch bei einer Depression auftauchen. Dennoch gibt es auch Anhaltspunkte, anhand derer sich Trauer und Depression gut voneinander unterscheiden lassen. Ein Anhaltspunkt kann die Dauer sein. Auch wenn Trauer ein Prozess ist und nie abgeschlossen sein wird, gibt es dennoch meist Zeiträume, in denen diese sehr präsent ist und wiederum Zeiträume in denen die Trauer gut in den Alltag integriert werden kann, ohne diesen zu beeinflussen. Man spricht auch von abklingender Trauer. Bei einer Depression geht man meist davon aus, dass diese länger intensiv andauert und sich ohne professionelle Hilfe nicht verbessert.

Des Weiteren liefert der Umgang mit den eigenen Gefühlen und Bedürfnissen Aufschluss über Trauer oder Depression. Trauernde suchen sich oft Trost, vor allem in der ersten Zeit nach dem Verlust, in der die Trauer noch sehr akut ist. Dazu wenden sich Trauernde oft an Freunde und Familie, Personen, denen sie vertrauen und bei denen sie sich sicher fühlen. Personen mit einer Depression bevorzugen meist den Rückzug, teilen ihre Gefühle nicht und isolieren sich mit ihrem Gefühlsleben von Vertrauenspersonen.

Auch wenn Trauernde die verstorbene Person sehr stark vermissen und sehr traurig sind über den Verlust, können sie meist positive Erinnerungen an die verlorene Person für sich bewahren. Oftmals können Trauer und Freude parallel existieren und es kann positiv auf die Zeit mit der verstorbenen Person zurückgeschaut werden. Personen mit einer Depression empfinden oftmals keine Fröhlichkeit und können positive Erinnerungen nicht genießen oder nicht mehr nachempfinden.

Wie du vielleicht schon merkst, gibt es zwar ein paar Punkte, in denen sich Trauer von einer Depression unterscheidet, allerdings verschwimmen viele Symptome miteinander. Und jede Trauer und jede Depression ist hochgradig individuell, weshalb allgemein gültige Aussagen sehr schwer zu treffen sind. Daran anknüpfenden würden wir gerne noch auf eine Frage eingehen, die sich vor allem Trauernde oft stellen: „Kann Trauer zur Depression werden?“

Wann wird aus Trauer Depression?

Trauer kann so intensiv sein, dass Trauernde das Gefühl haben, keine Freude mehr empfinden zu können. Manchmal bleibt Trauer auch so lange präsent und intensiv, dass sich Betroffene fragen, ob die eigene Trauer in eine Depression übergehen kann. Prinzipiell ist es durchaus möglich, dass sich aus Trauer eine Depression entwickeln kann. Um den Betroffenen die beste Hilfe bieten zu können, ist es wichtig, die Hintergründe, Auslöser und Symptome genau zu beleuchten. Trauer und Depressionen sind hoch komplex und können nicht einfach anhand der Symptome getrennt oder behandelt werden. Grundsätzlich können wir dir jedoch empfehlen, mit Personen, denen du vertraust und bei denen du dich wohl fühlst von deinen Gefühlen und Gedanken zu erzählen. Mache dies jedoch immer nur wenn du dich dabei wohlfühlst. Du musst nicht alleine mit deinen Gefühlen, Sorgen, Problemen oder deiner Trauer zurechtkommen. Mit grievy möchten wir dir unterstützend einen geschützten Raum für dich und deine Gedanken bieten und dich mit interaktiven Übungen dabei unterstützen, dich mit diesen auseinanderzusetzen.

Was heißt das für mich und meine Trauer?

Lass uns noch einmal kurz zusammenfassen, was wir bereits wissen: Trauer und Depression sind NICHT dasselbe, ihre Symptome können jedoch ähnlich sein und die Grenze ist fließend. Es gibt einzelne Kriterien, in denen sich Trauer von einer Depression unterscheidet. Prinzipiell ist es nicht ausgeschlossen, dass sich aus Trauer eine Depression entwickeln kann. Doch was bringt dir das jetzt in deiner Trauer? Grundlegend empfehlen wir dir, wenn dir alles zu viel wird oder du sehr stark durch deine Trauer in deinem Alltag eingeschränkt wirst, dann wende dich ruhig an Personen, denen du vertraust. Über seine Gefühle, Ängste, Gedanken und Sorgen zu reden, kann einen oft etwas von der Last befreien, die man mit sich rumträgt. Keiner muss alleine mit seiner Trauer auskommen. Wenn du das Gefühl hast, in deiner Umgebung nicht darüber reden zu können, dann suche nicht den Fehler bei dir. Suche dir Personen, bei denen du dich sicher fühlst und denen du gerne deine Gedanken anvertraust. Du kannst auch mit deinem Arzt über solche Probleme sprechen. Nehme jede Anlaufstelle in Anspruch, bei der du das Gefühl hast, dass sie dir helfen kann. Und nur, weil deine Trauer immer wieder kommt oder vielleicht sehr lange anhält, musst du dir keine Sorgen machen. Es ist normal, dass Trauer in Wellen immer wieder kommt und auch mal länger bleibt. Trauer ist ein Prozess und kein Zustand, der vorbei geht.

Quellen:

American Psychiatric Association. (2013). Diagnostic and statistical manual of mental disorders (5th ed.). https://doi.org/10.1176/appi.books.9780890425596

Bonanno, G. A., Wortman, C. B., & Nesse, R. M. (2004). Prospective patterns of resilience and maladjustment during widowhood. Psychology and Aging, 19(2), 260–271. https://doi.org/10.1037/0882-7974.19.2.260

Shear, K. M., Simon, N., Wall, M., Z

Malkinson, R., Rubin, S. S., & Witztum, E. (2019). Toward the conceptualization of grief and depression: similarities, differences, and conceptual clarity. Death Studies, 43(2), 111–123. https://doi.org/10.1080/07481187.2017.1401098 Mauro, C., Shear, K. M., Reynolds, C. F., III, Simon, N. M., Zisook, S., & Skritskaya, N. A. (2019). Grief and bereavement: Recommendations for psychiatric evaluation and pharmacological treatment. A report of the World Psychiatric Association. World Psychiatry, 18(3), 357–368. https://doi.org/10.1002/wps.20659

Mögliche Folgen unverarbeiteter Trauer: Brainfog

Warum fühle ich mich wie benebelt?

Du kannst dich nicht richtig konzentrieren, bist vergesslicher als sonst, kannst Gesprächen nicht so gut folgen, empfindest gedankliche Leere oder hast Schwierigkeiten, Entscheidungen zu treffen? Diese kognitiven Beeinträchtigungen werden in der Wissenschaft als Brainfog bezeichnet. Betroffene beschreiben es oft als eine Art Nebel, der Alles überdeckt und es schwierig macht, sich zu fokussieren. Brainfog tritt als Symptom auf und kann viele verschiedene Ursachen haben. Eine mögliche Ursache ist Trauer. Doch wie hängen Trauer und Brainfog miteinander zusammen?

Was macht Trauer mit dem Gehirn?

Trauer ist eine sehr komplexe Emotion, die sich auf unseren Körper und unser Gehirn auswirken kann. Wenn unsere Trauer sehr präsent ist, beschäftigen sich unser Körper, bewusst und unbewusst, und unser Kopf sehr intensiv mit unserem Verlust. Oftmals denken wir dann sehr viel an die verlorene Person, empfinden starke Gefühle und sind emotional sensibler. Diese Gedanken und Empfindungen können so stark in den Vordergrund treten, dass andere alltägliche kognitive Leistungen in den Hintergrund treten und der Trauer Platz machen (müssen). Darunter leiden dann oft unsere Konzentrationsfähigkeit und unsere Aufmerksamkeit. Dies kann so weit gehen, dass wir uns nicht mehr auf eine Aufgabe fokussieren können, unsere Gedanken ständig abschweifen und wir uns selbst die einfachsten Dinge nicht mehr merken können. Dieser Zustand kann für Trauernde sehr belastend sein. Doch wie lange dauert dieser sogenannte Brainfog an? Und gibt es Möglichkeiten, trotzdem alle anfallenden Aufgaben zu erledigen?

Welche Probleme entstehen durch Trauer?

Brainfog kann sich durch Schwierigkeiten beim Fokussieren, Gedächtnisprobleme oder gedankliche Leere äußern. Doch das sind lediglich Symptome. Die Ursache hierfür kann Trauer sein. Trauer ist sehr komplex und beeinflusst viele verschiedene Ebenen, sowohl physisch als auch psychisch. Viele Betroffene leiden in der ersten Zeit nach dem Verlust über Brainfog, in welcher die Trauer sehr intensiv und sehr präsent ist. Doch Brainfog kann auch Jahre nach dem Verlust auftreten. So wie Trauer kommt und geht und sich in ihrer Intensität verändert, so kann auch Brainfog kommen und gehen. Es ist also völlig normal, dass die beschriebenen Probleme von Tagen bis hin zu Wochen anhalten können, dann wieder verschwinden und einige Zeit später wieder erneut erscheinen können. Wenn du mehr über die Dauer von Trauer oder ihre Komplexität erfahren willst, dann lies dir gerne auch noch unserer anderen Artikel rund um Trauer durch. Doch wie geht man nun am besten mit Brainfog um? Und wie kann man trotz kognitiver Beeinträchtigungen den Alltag einigermaßen meistern?

Was tun, wenn man nicht klar Denken kann?

Brainfog kann das Erledigen von alltäglichen Aufgaben stark erschweren. Fehlender Fokus und Gedächtnisprobleme können die Produktivität und die Motivation sehr stark einschränken. Doch es gibt ein paar Tipps, die dir in dieser Phase helfen können.

  • Sprich mit Anderen über deine Probleme. Vielleicht können sie dich gezielt bei deinen aktuellen Aufgaben unterstützen und dir so ein wenig Last abnehmen.
  • Priorisiere deine Aufgaben. Dies kann dem Gefühl der Überforderung entgegenwirken und erleichtert die Bearbeitung einzelner Aufgaben.
  • Setze dich mit deiner Trauer auseinander. Gib deiner Trauer den benötigten Platz und akzeptiere diese. Sich der Trauer bewusst machen führt auch zu einem bewussteren Umgang mit dieser.
  • Nimm dir Zeit. Zeit für dich und für Alles, was dir in deiner Trauer guttut.
  • Vermeide Überlastung. Nehme in dieser Zeit weniger Aufgaben an und weise Aufgaben bewusst zurück. Das ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von Stärke, denn das bedeutet, dass du weißt, was du gerade leisten kannst und was nicht.

Brainfog und Trauer sind belastend, können deinen Alltag einschränken und deine emotionale Ebene aus dem Gleichgewicht bringen. Doch vergiss nicht, Trauer ist wichtig und sollte den Raum bekommen, den sie benötigt. Nur wenn man Trauer zulässt, lernt man mit dieser umzugehen und sie in den Alltag zu integrieren. Wenn du einen Safe Space für deine Trauer suchst und dich gerne alleine und in Ruhe mit dieser auseinandersetzen willst, dann probiere doch mal unsere App aus. Wir bieten dir eine geschützte Umgebung für deine Gefühle und Gedanken und helfen dir mit interaktiven Übungen, dich mit deiner Trauer zu beschäftigen.

Quellen:

McWhirter, L., Smyth, H., Hoeritzauer, I., Couturier, A., Stone, J., & Carson, A. J. (2021). What is brain fog? Practical Neurology, 21(1), 7-14. doi: 10.1136/practneurol-2020-002697

Parker, G. (2022). Ask depressed patients about brain fog to ensure melancholia is not missed. Australasian Psychiatry, 30(5), 612-614. doi: 10.1177/10398562221104402

Taylor, B. C., & Harrold, J. (2018). Widowhood and mental health: Social predictors of mental health disorders among widows. Journal of Women & Aging, 30(5), 414-425. doi: 10.1080/08952841.2017.1399035

Wir nehmen dich nach deinem Verlust an die Hand

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