Mögliche Folgen unverarbeiteter Trauer: Brainfog

Warum fühle ich mich wie benebelt?

Du kannst dich nicht richtig konzentrieren, bist vergesslicher als sonst, kannst Gesprächen nicht so gut folgen, empfindest gedankliche Leere oder hast Schwierigkeiten, Entscheidungen zu treffen? Diese kognitiven Beeinträchtigungen werden in der Wissenschaft als Brainfog bezeichnet. Betroffene beschreiben es oft als eine Art Nebel, der Alles überdeckt und es schwierig macht, sich zu fokussieren. Brainfog tritt als Symptom auf und kann viele verschiedene Ursachen haben. Eine mögliche Ursache ist Trauer. Doch wie hängen Trauer und Brainfog miteinander zusammen?

Was macht Trauer mit dem Gehirn?

Trauer ist eine sehr komplexe Emotion, die sich auf unseren Körper und unser Gehirn auswirken kann. Wenn unsere Trauer sehr präsent ist, beschäftigen sich unser Körper, bewusst und unbewusst, und unser Kopf sehr intensiv mit unserem Verlust. Oftmals denken wir dann sehr viel an die verlorene Person, empfinden starke Gefühle und sind emotional sensibler. Diese Gedanken und Empfindungen können so stark in den Vordergrund treten, dass andere alltägliche kognitive Leistungen in den Hintergrund treten und der Trauer Platz machen (müssen). Darunter leiden dann oft unsere Konzentrationsfähigkeit und unsere Aufmerksamkeit. Dies kann so weit gehen, dass wir uns nicht mehr auf eine Aufgabe fokussieren können, unsere Gedanken ständig abschweifen und wir uns selbst die einfachsten Dinge nicht mehr merken können. Dieser Zustand kann für Trauernde sehr belastend sein. Doch wie lange dauert dieser sogenannte Brainfog an? Und gibt es Möglichkeiten, trotzdem alle anfallenden Aufgaben zu erledigen?

Welche Probleme entstehen durch Trauer?

Brainfog kann sich durch Schwierigkeiten beim Fokussieren, Gedächtnisprobleme oder gedankliche Leere äußern. Doch das sind lediglich Symptome. Die Ursache hierfür kann Trauer sein. Trauer ist sehr komplex und beeinflusst viele verschiedene Ebenen, sowohl physisch als auch psychisch. Viele Betroffene leiden in der ersten Zeit nach dem Verlust über Brainfog, in welcher die Trauer sehr intensiv und sehr präsent ist. Doch Brainfog kann auch Jahre nach dem Verlust auftreten. So wie Trauer kommt und geht und sich in ihrer Intensität verändert, so kann auch Brainfog kommen und gehen. Es ist also völlig normal, dass die beschriebenen Probleme von Tagen bis hin zu Wochen anhalten können, dann wieder verschwinden und einige Zeit später wieder erneut erscheinen können. Wenn du mehr über die Dauer von Trauer oder ihre Komplexität erfahren willst, dann lies dir gerne auch noch unserer anderen Artikel rund um Trauer durch. Doch wie geht man nun am besten mit Brainfog um? Und wie kann man trotz kognitiver Beeinträchtigungen den Alltag einigermaßen meistern?

Was tun, wenn man nicht klar Denken kann?

Brainfog kann das Erledigen von alltäglichen Aufgaben stark erschweren. Fehlender Fokus und Gedächtnisprobleme können die Produktivität und die Motivation sehr stark einschränken. Doch es gibt ein paar Tipps, die dir in dieser Phase helfen können.

  • Sprich mit Anderen über deine Probleme. Vielleicht können sie dich gezielt bei deinen aktuellen Aufgaben unterstützen und dir so ein wenig Last abnehmen.
  • Priorisiere deine Aufgaben. Dies kann dem Gefühl der Überforderung entgegenwirken und erleichtert die Bearbeitung einzelner Aufgaben.
  • Setze dich mit deiner Trauer auseinander. Gib deiner Trauer den benötigten Platz und akzeptiere diese. Sich der Trauer bewusst machen führt auch zu einem bewussteren Umgang mit dieser.
  • Nimm dir Zeit. Zeit für dich und für Alles, was dir in deiner Trauer guttut.
  • Vermeide Überlastung. Nehme in dieser Zeit weniger Aufgaben an und weise Aufgaben bewusst zurück. Das ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von Stärke, denn das bedeutet, dass du weißt, was du gerade leisten kannst und was nicht.

Brainfog und Trauer sind belastend, können deinen Alltag einschränken und deine emotionale Ebene aus dem Gleichgewicht bringen. Doch vergiss nicht, Trauer ist wichtig und sollte den Raum bekommen, den sie benötigt. Nur wenn man Trauer zulässt, lernt man mit dieser umzugehen und sie in den Alltag zu integrieren. Wenn du einen Safe Space für deine Trauer suchst und dich gerne alleine und in Ruhe mit dieser auseinandersetzen willst, dann probiere doch mal unsere App aus. Wir bieten dir eine geschützte Umgebung für deine Gefühle und Gedanken und helfen dir mit interaktiven Übungen, dich mit deiner Trauer zu beschäftigen.

Quellen:

McWhirter, L., Smyth, H., Hoeritzauer, I., Couturier, A., Stone, J., & Carson, A. J. (2021). What is brain fog? Practical Neurology, 21(1), 7-14. doi: 10.1136/practneurol-2020-002697

Parker, G. (2022). Ask depressed patients about brain fog to ensure melancholia is not missed. Australasian Psychiatry, 30(5), 612-614. doi: 10.1177/10398562221104402

Taylor, B. C., & Harrold, J. (2018). Widowhood and mental health: Social predictors of mental health disorders among widows. Journal of Women & Aging, 30(5), 414-425. doi: 10.1080/08952841.2017.1399035

Bestattungsrituale in den verschiedenen Religionen

Bestattungsformen im Christentum

Das Christentum kennt verschiedene Bestattungsformen, darunter die Erdbestattung, Feuerbestattung und Seebestattung. Die Erdbestattung ist die traditionelle Bestattungsform im Christentum. Der Verstorbene wird in einem Sarg in einer Grabstätte beigesetzt. Bei der Feuerbestattung wird der Körper des Verstorbenen eingeäschert und die Asche in einer Urne beigesetzt. Die Seebestattung ist eine spezielle Form der Feuerbestattung, bei der die Asche des Verstorbenen im Meer verstreut wird.

Durch den Glauben an die körperliche Auferstehung, lehnten christliche Kirchen die Feuer- bzw. Urnenbestattung lange Zeit ab. Dadurch war die Sargbestattung über einen langen Zeitraum die traditionelle Bestattungsmethode. Abgesehen von der orthodoxen Kirche, wird die Einäscherung der verstorbenen Person heutzutage aber toleriert.

Wie läuft eine christliche Trauerfeier ab?

Eine christliche Trauerfeier findet in der Kirche statt. Die erste Reihe der Bänke ist den Angehörigen vorgesehen. Es ist hier möglich am offenen Sarg Abschied zu nehmen, je nach Wunsch der Angehörigen oder der verstorbenen Person. Ein Geistlicher übernimmt den Gottesdienst. Anschließend findet eine Prozession zum Grab statt. Der Geistliche und die Familienangehörige folgen dem Sarg direkt, danach folgen Freunde und Bekannte. Dies nennt man den Leichenzug.

Am offenen Grabe wird noch einmal Abschied genommen, der Geistliche sagt ein paar letzte Worte und wirft drei Hand voll Erde auf den Sarg. Die Zahl Drei hat die höhere Bedeutung der Dreifaltigkeit. Jeder kann dann eine Hand voll Erde oder eine Blume auf den Sarg werfen. Danach wird den Familienangehörigen Beileid ausgesprochen, wenn dies gewünscht ist. Auf den Einladungskarten kann daraufhin gewiesen werden, dass Beileidsbekundungen nicht erwünscht sind. Zum Ende versammeln sich alle Angehörigen und die geladenen Gäste zum gemeinsamen Leichenschmaus.

Bestattungsformen im Islam

Im Islam ist die Bestattung sehr wichtig und wird oft innerhalb von 24 Stunden nach dem Tod durchgeführt. Die Beerdigung im Islam wird als „Janaza“ bezeichnet und besteht aus einer Reihe von Ritualen, darunter das Waschen des Körpers, das Einwickeln des Körpers in ein weißes Tuch und das Gebet. Die Beerdigung findet normalerweise auf einem muslimischen Friedhof statt, wo der Körper des Verstorbenen in einer Grube beigesetzt wird.

Eine muslimische Bestattung folgt festen Regeln und Ritualen. Eine Feuer- bzw. Urnenbestattung ist nicht gestattet. Neben der Waschung der verstorbenen Person, wird der Leichnam ausgerichtet Richtung Mekka in einem Leichentuch beerdigt. Nicht alle muslimischen Rituale sind in Deutschland durchführbar: Eine Bestattung darf erst 48 Stunden nach dem Tod erfolgen, auch wenn der islamische Glaube eine Beisetzung innerhalb von 24 Stunden vorgibt. Obwohl eine Sargpflicht besteht, erlauben mittlerweile manche Friedhöfe eine Beisetzung im Leichentuch.

Wie läuft eine muslimische Trauerfeier ab?

Eine muslimische Trauerfeier beginnt bereits am Sterbebett. Zusammen wird das islamische Glaubensbekenntnis gesprochen. Anschließend wird die verstorbene Person traditionell gewaschen, das ist die Wudu. Der Tote wird dann in ein Leichentuch, dem sogenannten Kefen, gehüllt. Danach erfolgt das Totengebet und die Freisprechung von den Sünden. Erst dann folgt die Beisetzung zum Grab. Der Glaube gibt eine Beisetzung ohne Sarg vor, der Tote wird lediglich im Leichentuch beigesetzt, das Gesicht gen Mekka gerichtet. Der Verstorbene wird auf die rechte Körperseite gelegt und im Rücken mit Steinen gestützt. Vor der Schließung des Grabes werden über dem Grab, Holzbretter in Form eines Daches angeordnet. Es ist üblich, dass Trauergäste selber das Grab verschließen. Es wird auf Blumen und Grabschmuck verzichtet.

Bestattungsformen im Judentum

Im Judentum ist die Bestattung eine wichtige religiöse Zeremonie. Die Bestattung wird als „Kever“ bezeichnet und besteht aus verschiedenen Ritualen, darunter das Waschen des Körpers, das Einwickeln des Körpers in ein weißes Tuch und das Gebet. Der Körper des Verstorbenen wird normalerweise innerhalb von 24 Stunden nach dem Tod beigesetzt. Es ist üblich, dass die Trauernden Erde auf den Sarg werfen, um ihre letzte Ehre zu erweisen.

Im Judentum sind nur Sargbestattungen erlaubt. Die Feuer- bzw. Urnenbestattung widerspricht der Würdigung der verstorbenen Person, denn sie würde die Auferstehung verhindern. Damit die Seele aufsteigen kann, wird die Beisetzung zeitlich so schnell wie möglich gewünscht.

Wie läuft eine jüdische Trauerfeier ab?

Die Angehörigen werden von einer Chewra Kadischa (Heilige Beerdigungsbrüderschaft) betreut. Sie übernehmen Krankenbesuche, die Organisation der Trauerfeier und der Bestattung. Die verstorbene Person wird mit einem Leichentuch bedeckt und auf den Fußboden gelegt. Es folgt die Tahara, die rituelle Waschung. Diese wird durch die Chewra Kadischa durchgeführt. Die verstorbene Person wird in ein weißes Totenkleid gehüllt. Männer erhalten oft noch einen sogenannten Tallit (Gebetsschal). Die Trauerfeier findet auf dem Friedhof in einem Abschiedsraum statt. Die Trauerrede wird durch einen Rabbiner auf Hebräisch gehalten. Das Gewand der Angehörigen wird eingerissen, um den Riss der Seele zu symbolisieren. Männliche Besucher müssen auf dem Friedhof eine Kopfbedeckung tragen. Bei der Prozession zum Grab wird der Sarg mit Gebeten und Psalmen begleitet. Es werden drei Schaufeln Erde über den Toten geschüttet, erst dann wird das Kaddischgebet (Totengebet) gesprochen. Am Ende der jüdischen Trauerfeier legt jeder Gast einen kleinen Stein auf das Grab. Nach Verlassen des Friedhofes müssen sich alle Gäste die Hände waschen, um Unreinheiten abzuwaschen.

Ein jüdisches Grab besteht für alle Zeit und wird nicht neu belegt. Die Gräber auf einem jüdischen Friedhof liegen nach Osten und zeigen nach Jerusalem. Das Grab wird nicht mit Blumen oder Pflanzen geschmückt, es wachsen nur Efeu und Gras.

Bestattungsformen im Hinduismus

Im Hinduismus wird die Bestattung als heiliger Akt betrachtet und ist eng mit dem Glauben an Wiedergeburt verbunden. Die traditionelle Bestattungsform im Hinduismus ist die Verbrennung am Ufer des Ganges, einem heiligen Fluss. Der Körper des Verstorbenen wird auf einem Scheiterhaufen verbrannt, während seine Angehörigen Gebete sprechen.

Bestattungsformen im Buddhismus

Im Buddhismus wird die Bestattung als eine Gelegenheit zur Meditation betrachtet. Die Beerdigung findet normalerweise innerhalb von drei Tagen nach dem Tod statt. Der Verstorbene wird in einem Sarg oder einer Urne beigesetzt. Während der Bestattungszeremonie wird oft gebetet und meditiert, um dem Verstorbenen Frieden zu bringen.

Wie läuft eine buddhistische Trauerfeier ab?

Bei einer buddhistischen Trauerfeier wird die verstorbene Person drei Tage Zuhause aufgebahrt. In dieser Zeit ist eine Berührung der verstorbenen Person untersagt. Dies unterliegt dem Glauben, dass der Sterbevorgang möglicherweise noch nicht abgeschlossen ist und durch Berührung gestört werden könnte. Ob und wie lange eine Aufbahrung Zuhause möglich ist, wird in Deutschland in der Verordnung über das Leichenwesen in den Regeln zur Hausaufbahrung beschrieben.

Bei der Trauerfeier versammeln sich die Mönche und die Angehörigen im Haus der verstorbenen Person. Buddhas Lehren werden gepredigt und es wird gemeinsam meditiert. Dies soll die Wiedergeburt der verstorbenen Person begünstigen. Der Sarg oder die Urne wird in einem schmucklosen Grab beigesetzt. Angehörige hinterlassen an der Grabstelle Speisen und Getränke.

Trauerkarte schreiben – liebevolle persönliche Sprüche & Texte

Wem schreibt man eine Trauerkarte?

Eine Trauerkarte, auch Kondolenzkarte oder Beileidskarte genannt, wird in der Regel an die Familie oder Freunde des Verstorbenen geschickt, um ihnen dein Beileid auszusprechen und ihnen Trost zu spenden. Es ist eine Möglichkeit, deine Unterstützung in einer schwierigen Zeit auszudrücken.

Wann schreibt man eine Trauerkarte?

Eine Trauerkarte wird üblicherweise geschrieben, um jemandem Beileid zu bekunden, wenn er einen Verlust erlitten hat. Typischerweise wird eine Trauerkarte nach dem Tod eines geliebten Menschen an die Familie oder an nahe Angehörige gesendet. Eine Trauerkarte kann auch nach einer Fehlgeburt oder nach dem Verlust eines Haustieres gesendet werden.

Es ist wichtig, eine Trauerkarte so schnell wie möglich nach dem Verlust zu senden. In der Regel wird die Karte innerhalb von ein paar Tagen oder einer Woche nach dem Verlust gesendet. Wenn du nicht sicher bist, ob es angemessen ist, eine Trauerkarte zu senden, ist es immer besser, eine zu senden als gar keine. Eine Trauerkarte ist eine einfache Geste, die in schwierigen Zeiten viel Trost und Unterstützung bieten kann.

Was schreibe ich in die Trauerkarte?

Eine Trauerkarte zu schreiben ist nie eine einfache Aufgabe. Du möchtest dein Beileid zum Ausdruck bringen und den Hinterbliebenen Trost spenden, aber es kann schwierig sein, die richtigen Worte zu finden. In diesem Artikel werden wir einige Tipps und Ratschläge geben, wie du eine angemessene Trauerkarte schreiben kannst. Wenn dir die Worte nach dem Tod einer nahestehenden Person fehlen, kannst du folgendes in eine Trauerkarte schreiben:

1. Beginne mit einem einfühlsamen Ausdruck des Beileids

Es ist wichtig, dass du dein Mitgefühl und deine Anteilnahme direkt zum Ausdruck bringst. Beginne die Karte mit einem kurzen, aber einfühlsamen Satz wie „Es tut mir sehr leid, von deinem/Ihrem Verlust zu hören“ oder „Mein tiefstes Beileid für deine/Ihre Familie und Freunde“.

2. Teile deine Erinnerungen und Erfahrungen

Wenn du den Verstorbenen kanntest, teile deine Erinnerungen und Erfahrungen mit ihm oder ihr. Dies kann den Hinterbliebenen helfen, sich an die guten Zeiten zu erinnern und Trost zu finden. Verwende Worte wie „Ich erinnere mich gerne an die Zeit, als wir zusammen…“, „Ich habe den Verstorbenen immer als eine Person mit einem großartigen Sinn für Humor in Erinnerung behalten“ oder „Meine liebste Erinnerung mit … war …“.

3. Biete deine Unterstützung an

Du kannst auch anbieten, den Hinterbliebenen in dieser schwierigen Zeit zur Seite zu stehen. Biete deine Hilfe bei der Organisation der Beerdigung an oder biete an, für sie da zu sein, um zuzuhören oder zu helfen, wo immer es nötig ist. Verwende Worte wie „Bitte lass mich/lassen Sie mich wissen, ob ich dir/Ihnen auf irgendeine Weise helfen kann“ oder „Ich stehe dir/Ihnen jederzeit zur Verfügung“. Oft fällt es Trauernden schwer Hilfe anzunehmen. Versuche deine Hilfe deshalb so konkret wie möglich zu formulieren. Ein Beispiel für eine konkrete Hilfe wäre „Ich schreibe dir jeden Mittwochmorgen ob und was du vom Einkaufen benötigst. Das bringe ich dir Mittwochnachmittag dann vorbei.“

4. Verabschiede dich auf eine respektvolle Weise

Beende die Karte mit einem respektvollen Abschied, wie „Ich werde … immer in meinen Gedanken behalten“ oder „Ich werde …in aufrichtiger Erinnerung behalten und stets vermissen“. Wenn du religiöse Überzeugungen teilst, kannst du auch ein Gebet oder eine Segnung senden.

Abschließend möchten wir noch einmal betonen, dass es keine richtige oder falsche Art gibt, eine Trauerkarte zu schreiben. Der wichtigste Aspekt ist, dass du dein Mitgefühl und deine Unterstützung ausdrückst und den Hinterbliebenen in dieser schwierigen Zeit Trost spendest.

Wie schreibe ich eine Trauerkarte?

Wenn du eine Trauerkarte schreibst, solltest du einfühlsam und respektvoll sein. Vermeide überholte Floskeln und Teile stattdessen deine einfühlsamen und liebevollen Gedanken mit den Angehörigen. Hier sind einige Dinge, die du beim Schreiben einer Kondolenzkarte beachten solltest:

1. Verwende einen angemessenen Ton

Deine Worte sollten mitfühlend und tröstend sein. Vermeide es, zu aufdringlich oder zu persönlich zu sein, besonders wenn du die Familie des Verstorbenen nicht gut kennst.

2. Drücke dein Beileid aus

Du solltest dein Beileid direkt und einfühlsam ausdrücken. Verwende einfache Worte, um dein Mitgefühl zu zeigen und den Hinterbliebenen zu sagen, dass du an sie denkst. Wenn es dir schwerfällt, dein Beileid auszudrücken, kannst du dies auch durch einen Trauerspruch tun.

3. Teile deine Erinnerungen

Wenn du den Verstorbenen kanntest, kannst du in deiner Trauerkarte auch deine Erinnerungen und Erfahrungen teilen. Dies kann den Hinterbliebenen helfen, sich an die guten Zeiten zu erinnern und Trost zu finden.

4. Biete Unterstützung an

Du kannst auch anbieten, den Hinterbliebenen in dieser schwierigen Zeit zur Seite zu stehen. Ob es darum geht, bei der Organisation der Beerdigung zu helfen oder einfach nur da zu sein, um zuzuhören – jede Art von Unterstützung kann sehr hilfreich sein. Versuche deine Unterstützung möglich konkret zu formulieren. Trauernden fällt es oft schwer Hilfe anzunehmen.

5. Verwende angemessene Worte und vermeide falsche Worte

Vermeide es, Worte oder Ausdrücke zu verwenden, die traurig oder unangemessen sind. Vermeide Aussagen wie „Alles wird besser“ oder „Er/Sie ist an einem besseren Ort“. Vermeide auch, triviale Kommentare oder Aussagen zu machen, die den Hinterbliebenen nicht helfen oder unangenehm sind oder Ratschläge zu geben. Ein „Du musst nach vorne schauen oder positiv denken“ hilft den wenigsten Trauernden.

6. Versende die Trauerkarte rechtzeitig

Es ist auch wichtig, deine Trauerkarte rechtzeitig zu verschicken, um den Hinterbliebenen in dieser schweren Zeit Trost zu spenden. Je nach Kultur und Glauben gibt es unterschiedliche Zeitrahmen für die Versendung von Trauerkarten. In der Regel sollte die Karte jedoch innerhalb von ein bis zwei Wochen nach dem Tod des Verstorbenen verschickt werden.

Trauersprüche, Trauerzitate und Alternativen zu mein herzliches Beileid

Trauersprüche und Zitate sind gute Alternativen die du schreiben kannst, wenn dir die Worte fehlen oder du etwas außer herzliches Beileid schreiben möchtest. In diesem Artikel sind einige Zitate und Sprüche, die du auf Trauerkarten und Beileidskarten schreiben kannst, um den Hinterbliebenen zu zeigen, dass du an sie denkst und für sie da bist.

Wie lange dauert Trauer?

Wie lange dauert Trauer nach dem Tod einer nahestehenden Person?

Es gibt keine feste Zeitdauer oder genaue Vorgabe dafür, wie lange die Trauer dauern sollte. Allgemein kann intensive Trauer Monate bis Jahre dauern und auch eine verbleibende Trauer für den Rest des Lebens gilt als normal. Trauer ist ein individueller Prozess, der von Mensch zu Mensch unterschiedlich verläuft. Einige Menschen können schnell mit dem Verlust umgehen und ihre Trauer verarbeiten, während andere eine längere Zeit brauchen, um sich anzupassen.

Wann ist die Trauer am schlimmsten?

Viele Trauernde berichten, dass die Trauer in den ersten Wochen und Monaten am schlimmsten ist und mit der Zeit an Schwere verliert. Der Trauerprozess kann von vielen Faktoren beeinflusst werden, wie der Art der Beziehung zur verstorbenen Person, dem Alter, Geschlecht, Kultur, Religion und der individuellen Persönlichkeit. Es ist wichtig zu beachten, dass es kein richtig oder falsch gibt, wenn es um den Umgang mit Trauer geht. Jeder Mensch hat seine eigene Art und Weise, den Verlust zu verarbeiten. Dabei kann intensive Trauer auch erst Jahre nach einem Verlust Erleben auftreten, zum Beispiel durch Trigger in unserem Erleben, die wir mit der verstorbenen Person in Verbindung bringen.

Wann wird die Trauer leichter und wann hört der Schmerz der Trauer auf?

Es ist wichtig zu verstehen, dass Trauerarbeit ein Prozess ist und dass es Zeit braucht, um sie zu durchlaufen. Manchmal kann der Trauerprozess Wochen oder Monate dauern, während andere Menschen Jahre brauchen, um sich zu erholen. Manche Menschen können auch das Gefühl haben, dass ihre Trauer nie vollständig verschwindet. Das ist vollkommen okay so.

Wie fühlt sich Trauer an?

Es ist normal, verschiedene Emotionen während des Trauerprozesses zu erfahren, wie z.B. Traurigkeit, Wut, Schuldgefühle oder Depressionen. Diese Emotionen können sich im Laufe der Zeit ändern und können auch von Tag zu Tag unterschiedlich sein. Wenn du mehr zum Umgang mit deiner Trauer erfahren möchtest, schau doch einmal in die grievy App.

Wie sollte man um eine verstorbene Person trauern?

Es ist wichtig zu beachten, dass es keine festen Regeln gibt, wie man mit Trauer umgehen sollte. Jeder Mensch hat seine eigene Art, seine Trauer zu bewältigen. Einige Menschen finden Trost in der Gesellschaft von Freunden und Familie, während andere sich lieber zurückziehen und Zeit allein verbringen. Andere Menschen suchen möglicherweise professionelle Hilfe, um ihnen dabei zu helfen, ihre Trauer zu bewältigen.

Es ist wichtig zu verstehen, dass Trauerarbeit Zeit braucht und dass es keine feste Zeitdauer gibt, wie lange die Trauer dauern sollte. Es ist jedoch wichtig, auf sich selbst zu achten, sich Zeit zu nehmen, um zu trauern und sich Unterstützung von Freunden, Familie und professionellen Ressourcen zu suchen, wenn man sie braucht.

Bestattungsarten im Überblick (Sarg, Urne, Feuerbestattung, Seebestattung, …)

Welche Bestattungsarten gibt es in Deutschland?

In Deutschland gibt es verschiedene Bestattungsformen. Dazu gehören traditionelle Erd- und Feuerbestattungen bis hin zu alternativen Optionen wie der Baumbestattung, der Seebestattung oder der Körperspende.

Erdbestattung

Die meisten Bestattungen in Deutschland erfolgen entweder durch Erd- oder Feuerbestattung. Bei der Erdbeisetzung wird der Leichnam in einem Sarg in ein Grab gelegt und mit Erde bedeckt. Meist wird das Grab anschließend mit einem Holzkreuz, später mit einem Grabstein und Pflanzen gestaltet.

Feuerbestattung

Die meisten Bestattungen in Deutschland erfolgen entweder durch Erd- oder Feuerbestattung. Bei der Feuerbestattung wird der Leichnam in einem Krematorium verbrannt, und die Überreste werden in einer Urne auf einem Friedhof beigesetzt. Einäscherungen sind in Deutschland aktuell die häufigste Bestattungsform. Grund dafür sind die in der Regel niedrigeren Bestattungskosten, der geringe Pflegeaufwand des Grabes und die vielen Bestattungsmöglichkeiten.

Baumbestattung

Eine Naturbestattung bietet die Möglichkeit, die Asche des Verstorbenen in der freien Natur beizusetzen. Bei der Baumbestattung oder Waldbestattung wird die Asche des Verstorbenen in einer Urne am Fuße eines Baumes in einem Bestattungswald beigesetzt. Die Urne ist biologisch abbaubar und die Gräber nicht sichtbar, wodurch der Wald seine natürliche Schönheit erhält. Die Grabstelle verbleibt entweder anonym oder wird mit einer Plakette gekennzeichnet. Die Pflicht zur Grabpflege entfällt und die Kosten sind oft geringer als bei klassischen Sarg- und Urnenbestattungen. Baumbestattungen sind mittlerweile an vielen Orten in Deutschland möglich. Frage dazu am besten dein Bestattungsunternehmen.

Seebestattung

Eine Seebestattung ist eine Bestattungsart, bei der die Asche des Verstorbenen im Meer beigesetzt wird. Die Asche wird in einer speziellen wasserlöslichen Urne auf einem Schiff zu einer bestimmten Stelle auf See gebracht und dort ins Wasser gelassen. Im Gegensatz zu traditionellen Bestattungen gibt es bei einer Seebestattung keine Grabstelle, und es wird keine Trauerfeier auf einem Friedhof abgehalten. Stattdessen kann eine Gedenkfeier auf dem Schiff oder an einem Ort Deiner Wahl abgehalten werden.

Besonders für Menschen mit einer starken Verbundenheit zum Meer ist diese Bestattungsart eine schöne Alternative. Neben seemännischen Zeremonien, berücksichtigt die Reederei die Wünsche der Angehörigen zur Trauerfeier. Angehörige können bei der Bestattungsfahrt teilnehmen oder es kann eine stille Bestattungsfahrt ohne das Beisein von Angehörigen veranlasst werden. Bedenke bei der Wahl einer Seebestattung, dass es keinen örtlichen Bezugspunkt gibt. Das Meer und das Wasser sind bei einer Seebestattung das Medium des Gedenkens.

Körperspende

Organspenden sind in unserer Gesellschaft bekannt, Körperspenden hingegen weniger. Ein Mensch kann sich zu Lebzeiten durch eine Körperspendeerklärung dazu entscheiden, seinen Körper nach dem Tod zu wissenschaftlich-medizinischen Zwecken zur Verfügung zu stellen. Die Körperspendeerklärung wird direkt mit einer anatomischen Einrichtung abgestimmt und dient der medizinischen Ausbildung, Fortbildung und Weiterbildung. Von dem Vertrag können jederzeit beide Parteien zurücktreten. Wenn nicht anders vereinbart, kümmert sich das Institut um die anschließende Bestattung.

Eine Körperspende ist nur durch eine Körperspendeerklärung, abgeschlossen mit einem anatomischen Institut, gültig. Vermerke im Testament oder eine Patientenverfügung sind nicht ausreichend. Auch Angehörige sind nicht befugt, eine Körperspende zu veranlassen oder einen Vertrag zu widerrufen. Zwischen dem Todesfall und der abschließenden Bestattung eines Körperspenders können mehrere Jahre vergehen. Da eine Bestattung ein wichtiger Punkt in der Trauerbewältigung der Angehörigen darstellt, sollten Angehörige am besten in die Entscheidung mit einbezogen werden.

Anonyme Bestattungen

Anonyme Bestattungen sind eine weitere Möglichkeit, die in Deutschland angeboten wird. Bei dieser Art der Bestattung wird der Verstorbene ohne Beisein von Angehörigen oder Freunden beerdigt. Die Grabstelle wird nicht gekennzeichnet, und es wird keine Trauerfeier abgehalten. Anonyme Bestattungen sind oft eine günstigere Alternative zu traditionellen Bestattungen.

Welche Regeln gibt es bei den einzelnen Bestattungsformen?

Bei jeder Bestattungsart gibt es bestimmte gesetzliche Regeln die beachtet werden müssen. Die Friedhofsordnung legt die Regeln des gewählten Friedhofs fest. Dazu gehören die Pachtzeiten, die Gestaltungsrichtlinien des Grabes, sowie die Ruhezeit der beigesetzten verstorbenen Person. Da die Regeln sich von Friedhof zu Friedhof und in den einzelnen Bundesländern in Deutschland unterscheiden, wirf einen Blick in die Friedhofsordnung in dem von dir ausgewählten Friedhof.

Was solltest du bei der Wahl der Bestattungsart beachten?

Um die richtige Form der Beisetzung aus der Vielzahl an Bestattungsarten zu finden, sollten die Kosten, der Pflegeaufwand des Grabes, die Erreichbarkeit des Grabes sowie die Persönlichkeit der verstorbenen Person berücksichtigt werden. Bei der Wahl der Bestattungsart solltest du folgende Punkte berücksichtigen:

  • Gab es schriftliche oder mündliche Äußerungen der verstorbenen Person über die gewünschte Bestattungsart?
  • Gibt es bereits eine Grabstätte die genutzt werden kann?
  • Welches Familienmitglied besucht den Bestattungsort am häufigsten?
  • Ist der Bestattungsort gut zu erreichen?
  • Wird eine anonyme oder eine nicht-anonyme Grabstätte gewünscht?
  • Wie hoch sind die Kosten für die gewünschte Bestattungsart?
  • Können die Kosten für die Bestattungsform getragen werden?
  • Möchte eine angehörige Person die Grabpflege übernehmen oder können die Kosten für eine professionelle Grabpflege getragen werden?

Die Wahl der Bestattungsart ist oft keine leichte, da wir zu diesem Zeitpunkt oft sehr stark mit unserer Trauer und dem Verlust konfrontiert werden. Wenn du die Fragen beantwortest, wird die die Entscheidungsfindung der richtigen Form der Beisetzung der verstorbenen Person leichter fallen.

Welche Grabarten gibt es bei den einzelnen Bestattungsformen?

Je nach dem für welche Bestattungsart du dich entscheidest, gibt es verschiedene Grabarten die ausgewählt werden können. Neben Wahl-, Reihen- und Wiesengräbern, gibt es auch anonyme Bestattungen. Sie unterscheiden sich in folgenden Punkten:

  • der Möglichkeit der Wahl von Lage und Größe des Grabes
  • der Möglichkeit zur weiteren Beisetzung von Särgen oder Urnen
  • den Kosten
  • der Pflicht zur Grabpflege
  • der Gestaltungsfreiheit der Grabstätte
  • der Möglichkeit zur Verlängerung von Nutzungsrechten

Was ist ein Wahlgrab?

Bei einem Wahlgrab suchst du die Lage und die Größe des Grabes aus, wählst zwischen Einzel- oder Mehrgrabstellen und weitere Beisetzungen sind möglich. Wahlgräber bieten den größten Entscheidungsspielraum und die Nutzungsrechte können verlängert werden. Gleichzeitig ist es die teuerste Grabart.

Was ist ein Reihengrab?

Bei einem Reihengrab legt die Friedhofsverwaltung die Lage des Grabes fest. Reihengräber sind Einzelgräber und die Nutzungsrechte können nicht verlängert werden.

Was ist ein Wiesengrab?

Bei einem Wiesengrab entfällt die individuelle Gestaltung des Grabes und die Pflicht zur Grabpflege. Auf dem Grab wird Rasen gesät und die Pflege vom Friedhof übernommen. Anstelle eines Grabsteins, kann die Grabstelle mit einer Grabplatte gekennzeichnet werden.

Was ist ein anonymes Grab?

Das anonyme Grab gleicht dem Wiesengrab ohne die Kennzeichnung der Grabstelle durch eine Grabplatte. Auf dem Grab wird Rasen gesät und die Pflege vom Friedhof übernommen. Die individuelle Gestaltung, sowie die Pflicht zur Grabpflege entfällt.

Was ist eine Urnenwand?

Die Urnenwand ist eine oberirdische Aufbewahrung der Urne in einer Nische in einer Wand. Jede Nische wird namentlich gekennzeichnet. Die Grabpflege entfällt.

Wenn die Trauer zu groß wird

Die ganzen Aufgaben und Entscheidungen können in der Trauer eine große Belastung darstellen. Vielleicht lösen sie bei dir Gefühle von Überforderung, Einsamkeit oder Ohnmacht aus. Grievy unterstützt dich in der Trauer. Unsere interaktive App ist dein Trauer Safe Space – entwickelt von Psychologinnen und aus dem eigenen Verlusterleben unserer Gründer heraus. Wir wissen wie sich Trauer anfühlt und möchten dich auf deinem Weg in der Trauer unterstützen.

120 liebevolle, schöne und persönliche Trauersprüche

Zitate über Trauer

  1. „Trauer kann man nicht sehen, nicht hören, kann sie nur in sich tragen, denn sie ist unsichtbar und lautlos.“
  2. „Trauer ist der Preis, den wir zahlen, um lieben zu können.“ – E.A. Bucchianeri
  3. „Die Trauer hört niemals auf, aber sie ändert sich. Es ist ein Tag, ein Atemzug, ein Moment nach dem anderen. Manche Tage sind schrecklich, andere weniger schlimm. Aber irgendwann erkennst du, dass es nicht mehr der Schmerz ist, der dich gefangen hält, sondern die Erinnerung und die Liebe.“
  4. „Trauer ist die Erinnerung, die unsere Liebe aufrechterhält.“
  5. „Trauer ist der Schmerz, der sich in Liebe verwandelt hat.“
  6. „Trauer ist wie ein Flüstern, das uns an unsere Liebe erinnert.“
  7. „Die Trauer, die wir fühlen, wenn jemand geliebtes von uns geht, ist die Liebe, die wir für sie empfinden, die nach einem Ausdruck sucht.“ – Dean Koontz
  8. „Trauer ist ein Gefühl, das uns daran erinnert, dass wir verletzlich und menschlich sind.“ – Brené Brown
  9. „Trauer ist das, was zurückbleibt, wenn die Liebe geht.“ – Don Williams
  10. „Trauer ist ein Weg, um mit unseren Verlusten umzugehen und um zu lernen, wie man weitermacht.“ – William Shakespeare
  11. „Was man tief in seinem Herzen besitzt, kann man nicht durch den Tod verlieren.“ – Johann Wolfgang von Goethe
  12. „Ich bin nicht tot, ich tausche nur die Räume, ich leb in euch und geh durch eure Träume.“ – Michelangelo Buonarroti
  13. „Der Tod ist ein Horizont, und ein Horizont ist nichts anderes als die Grenze unseres Sehens.“ – R.W. Emerson
  14. „Das Leben endet, die Liebe nicht.“ – Charles Dickens
  15. „Was wir als Tod bezeichnen, ist lediglich ein Übergang zu einer anderen Art von Existenz.“ – Peter Ustinov
  16. Die Erinnerungen an einen geliebten Menschen werden für immer in unseren Herzen bleiben.
  17. „Die Trauer verändert uns, aber es braucht Zeit, um herauszufinden, wer wir in der neuen Normalität sind.“ – Michelle Obama
  18. „Wir müssen lernen, mit unserer Trauer zu leben, aber wir müssen auch lernen, weiterzuleben.“
  19. „Die Trauer ist der Schmerz, den wir nicht vermeiden können, aber die Liebe ist die Erinnerung, die wir behalten werden.“
  20. „Trauer ist nicht das Fehlen des Körpers, sondern das Fehlen des Herzens.“
  21. „Es gibt keine Worte, die den Schmerz ausdrücken können, den wir in unseren Herzen tragen, aber manchmal können unsere Tränen für uns sprechen.“
  22. „Trauer ist nicht, wer wir sind, sondern ein Teil von uns, der uns daran erinnert, wie sehr wir geliebt haben.“
  23. „Manchmal müssen wir die Tränen zulassen, um die Sonne wieder zu sehen.“
  24. „Das Schwerste an der Trauer ist, dass sie uns dazu bringt, die Zeit zurückzudrehen und die Momente zu erleben, die wir so sehr vermissen.“
  25. „Die Trauer ist wie ein Schatten, der uns begleitet, aber auch daran erinnert, dass es Licht gibt.“
  26. „Trauer ist keine Schwäche, sondern eine natürliche Reaktion auf den Verlust von etwas oder jemandem, den wir lieben.“
  27. „Trauer ist ein Beweis dafür, dass wir geliebt haben und dass wir immer lieben werden.“
  28. „Trauer ist das letzte Geschenk, das wir der Person machen können, die wir geliebt haben.“
  29. „Der Verlust eines geliebten Menschen hinterlässt ein Loch in unserem Leben, aber es ist auch ein Raum, in dem sich unsere Erinnerungen und unsere Liebe vermehren können.“
  30. „Trauer ist nicht das Ende der Welt, aber es kann sich so anfühlen.“
  31. „Die Trauer ist ein Weg, um die Liebe am Leben zu erhalten.“
  32. „Die Trauer zeigt uns, wie wichtig es ist, unsere Liebe und Dankbarkeit zu zeigen, solange wir noch können.“
  33. „Die Trauer ist ein Teil des Lebens und ein Beweis dafür, dass wir fähig sind, tief zu fühlen.“
  34. „Die Trauer lässt uns die Welt mit anderen Augen sehen, aber auch mit einem größeren Herzen.“
  35. „Die Trauer ist ein Beweis dafür, dass das Leben bedeutungsvoll ist, und dass wir fähig sind, tiefe Bindungen zu anderen Menschen aufzubauen.“
  36. „Die Trauer zeigt uns, dass das Leben unvorhersehbar ist, aber es erinnert uns auch daran, dass wir fähig sind, uns anzupassen und zu wachsen.“
  37. „Trauer lässt uns oft auf den Boden fallen, aber sie gibt uns auch die Kraft, wieder aufzustehen.“
  38. „Trauer lässt uns oft in unserer Verletzlichkeit feststecken, aber sie kann uns auch die Chance geben, unsere Stärke zu entfalten.“
  39. „Trauer ist der Ausdruck unserer tiefsten Emotionen und Erinnerungen.“
  40. „Trauer lässt uns unsere eigene Menschlichkeit erkennen und schätzen.“
  41. „Trauer ist ein natürlicher Teil des Lebens und ein Ausdruck unserer Liebe für andere.“
  42. „Trauer ist ein Weg, um unsere Verbindung zu den Menschen zu ehren, die wir verloren haben.“
  43. „Trauer lässt uns die Bedeutung von Menschlichkeit und Mitgefühl verstehen.“
  44. „Trauer ist wie ein Echo, das uns daran erinnert, dass unsere Liebe niemals verstummen wird.“
  45. „Trauer ist der Schmerz, der uns zeigt, wie wichtig uns jemand war.“
  46. „Trauer ist die Abwesenheit von jemandem, der immer da war.“
  47. „Trauer ist ein schweres Gewicht, aber auch ein Zeichen für die Bedeutung einer Person in unserem Leb „Trauer ist wie ein Schatten, der uns immer folgt, aber auch ein Teil unseres Lebens ist.“
  48. „Trauer ist wie ein Weg, den wir alleine gehen müssen, aber auch jemanden an unserer Seite haben können.

Trauer bildlich gesprochen

  1. „Trauer ist eine Wunde, die niemals heilt, sondern nur langsam vernarbt.“
  2. „Trauer ist ein Fluss, der so tief fließt, dass niemand darin stehen kann.“
  3. „Die Trauer ist wie ein Ozean, er kommt in Wellen und manchmal fühlt es sich an, als ob das Meer dich verschlingen würde.“
  4. „Trauer ist eine Wunde, die niemand sehen kann, aber die wir in uns tragen.“ – Irving Stone
  5. „Trauer ist wie der Ozean; es kommt in Wellen und manchmal kann es schwer sein, damit umzugehen.“ – Vicki Harrison
  6. „Trauer ist wie ein Regenbogen – es gibt Schmerz und Freude in jeder Farbe.“
  7. „Manchmal sind wir wie Bäume, die ihre Blätter verlieren. Aber auch wenn die Äste kahl sind und der Wind uns umweht, bleibt die Wurzel stark und tief verwurzelt im Boden der Erinnerung.“
  8. „Trauer ist wie eine Straße, auf der wir gehen müssen, aber wir müssen nicht alleine gehen.“
  9. „Die Trauer ist wie ein Weg, auf dem wir uns immer weiter bewegen, aber die Landschaft um uns herum verändert sich.“
  10. „Die Trauer ist wie ein Puzzle, das uns dazu bringt, die Teile unseres Lebens neu zusammenzusetzen.“
  11. „Trauer ist ein Weg, um Abschied zu nehmen, aber auch um Erinnerungen zu bewahren.“
  12. „Trauer ist das Echo von Liebe.“
  13. „Trauer ist das Fenster zur Seele.“
  14. „Trauer ist die Kehrseite von Liebe.“
  15. „Die Trauer ist ein ständiger Begleiter, aber wir können lernen, mit ihr zu leben.“
  16. „Die Trauer ist ein Spiegel, der uns unsere Liebe und unser Leben reflektiert.“
  17. „Die Trauer ist ein stiller Raum, in dem wir uns mit unseren Gedanken und Erinnerungen treffen.“
  18. „Die Trauer ist wie ein Schatz, den wir in unseren Herzen bewahren.“
  19. „Die Trauer ist wie eine Leinwand, auf der wir unsere Erinnerungen und Gedanken malen können.“
  20. „Die Trauer ist wie ein Garten, den wir hegen und pflegen müssen, um die Blumen der Erinnerung und Liebe gedeihen zu lassen.“
  21. „Trauer ist wie eine Melodie, die uns manchmal traurig macht, aber auch unsere Seele berührt.“
  22. „Die Trauer ist wie ein Buch, das wir immer wieder aufschlagen, um uns an die Menschen zu erinnern, die wir lieben.“
  23. „Trauer ist ein Flug ohne Flügel, ein Schmerz ohne Wunde.“
  24. „Die Trauer ist wie eine Wolke, die vorüberzieht, aber auch manchmal schwer auf uns lastet.“
  25. „Trauer ist wie ein Baum, der seine Blätter verliert, um im nächsten Frühling wieder zu erblühen.“
  26. „Die Trauer ist wie ein Wegweiser, der uns zeigt, wo unsere Liebe hingegangen ist.“
  27. „Trauer ist wie eine Brücke, die uns verbindet, aber auch trennt.“
  28. „Die Trauer ist wie ein Tanz, bei dem man mal allein und mal mit jemandem zusammen tanzt.“
  29. „Trauer ist wie ein Schatz, den man behutsam hütet, um ihn immer bei sich zu haben.“
  30. „Trauer ist wie ein Traum, der uns manchmal tröstet und manchmal quält.“
  31. „Die Trauer ist wie ein Schleier, der manchmal unseren Blick trübt, aber auch unsere Sinne schärft.“
  32. „Trauer ist wie ein Vogel, der uns manchmal entfliegt, aber auch zurückkehrt, um uns zu trösten.“
  33. „Die Trauer ist wie ein Tagebuch, in dem wir unsere Gefühle und Erinnerungen festhalten.“
  34. „Trauer ist wie ein Kissen, auf dem wir unsere Tränen und Gedanken ausruhen können.“
  35. „Trauer ist wie eine Sprache, die nur diejenigen verstehen, die sie erlebt haben.“
  36. „Trauer ist wie ein Wegweiser, der uns zeigt, wie wichtig es ist, unsere Lieben zu schätzen.“
  37. „Trauer ist wie eine Perle, die aus Schmerz und Tränen entsteht, aber auch wunderschön sein kann.“
  38. „Trauer ist wie ein Schatz, den wir in unseren Herzen tragen, und der uns daran erinnert, wie viel Liebe wir empfangen haben.“
  39. „Trauer ist wie ein Puzzlestück, das uns in eine große Geschichte einfügt und uns zeigt, dass wir Teil von etwas Größerem sind.“

Beileid liebevoll ausdrücken

  1. „Ein Freund ist jemand, der in deiner Not an deiner Seite steht.“ – Euripides
  2. „Manchmal ist das größte Geschenk, das man jemandem geben kann, einfach nur da zu sein.“
  3. „Das größte Geschenk, das du jemandem geben kannst, ist deine Zeit, deine Aufmerksamkeit, deine Liebe und deine Fürsorge.“
  4. „Das größte Geschenk, das wir jemandem geben können, ist unsere Präsenz. Wenn wir wirklich da sind, können wir alles andere tun.“ – Thich Nhat Hanh
  5. „Wenn du jemandem helfen möchtest, sei einfach da. Manchmal ist das genug.“
  6. „Das Leben ist wie eine Schaukel. Es geht hoch und runter, aber es ist schön, jemanden zu haben, der dich dabei festhält.“

Klassische Sätze für Trauerkarten

  1. „In Gedanken bei euch und tief betroffen über euren Verlust. Ich wünsche euch viel Kraft für die kommenden Tage und Wochen.“
  2. „Tief bewegt drücke ich mein Beileid aus. Ich werde ihn/sie immer in meiner Erinnerung behalten.“
  3. „Unser Herz ist voller Trauer über den Verlust. Wir teilen euren Schmerz und senden euch all unsere Liebe.“
  4. „Ich bin so traurig über den Verlust. Ich denke an euch und sende euch meine herzlichsten Gedanken.“
  5. „Wir teilen euren Schmerz und trauern mit euch. In Gedanken sind wir bei euch.“
  6. „In diesem schweren Moment sind wir bei euch. Wir senden euch all unsere Liebe und Unterstützung.“
  7. „Ich bin dankbar, dass ich sie/ihn kennenlernen durfte. Ich werde ihn/sie immer in meinem Herzen tragen.“
  8. „In diesen Momenten ist es schwer, die passenden Worte zu finden. Aber bitte wisst, dass ich an euch denke und euch meine Liebe sende.“
  9. „Mögen euch all die schönen Erinnerungen Trost spenden und euch durch diese schwere Zeit begleiten.“
  10. „Die Erinnerungen, die wir mit ihm/ihr geteilt haben, bleiben für immer in unseren Herzen.“
  11. „Ein Leben, das gelebt wurde, lässt eine Spur zurück. Möge die Liebe und Erinnerung an ihn/sie euch Trost spenden.“
  12. „Ich wünsche euch Frieden und Trost in dieser schweren Zeit. Er/Sie wird immer in euren Herzen weiterleben.“
  13. „Ich denke an euch und sende euch meine Liebe und Unterstützung. Möge die Zeit heilen, was in diesem Moment unheilbar erscheint.“
  14. „Manchmal gibt es keine Worte, um den Schmerz auszudrücken. Ich bin hier für euch, wenn ihr mich braucht.“
  15. „Ich bin zutiefst betrübt über euren Verlust. Möge die Liebe, die ihr geteilt habt, euch durch diese schwere Zeit tragen.“
  16. „Er/Sie war ein wunderbarer Mensch und wird immer in unseren Herzen weiterleben. Ich sende euch meine herzlichsten Gedanken.“
  17. „Wir sind so traurig über den Verlust und teilen euren Schmerz. Ich wünsche euch viel Kraft in diesen schweren Tagen.“
  18. „In dieser Zeit der Trauer und des Verlusts bin ich für euch da. Ich sende euch meine Liebe und Unterstützung.“
  19. „Möge die Erinnerung an ihn/sie euch Trost und Frieden bringen. Ich denke an euch und sende euch all meine Liebe.“
  20. „Ich kann mir nur annähernd vorstellen, wie schwer dieser Moment für euch ist. Bitte wisst, dass ich an euch denke und für euch da bin.“
  21. „Die Worte mögen unzureichend sein, aber meine Gedanken und mein Herz sind bei euch. Ich sende euch meine Liebe und Unterstützung.“
  22. „Möge die Liebe, die er/sie hinterlässt, euch in dieser Zeit des Verlusts und der Trauer Trost spenden.“
  23. „Er/Sie war ein wunderbarer Mensch, der immer in unseren Herzen weiterleben wird. Ich denke an euch und sende euch meine herzlichsten Gedanken.“
  24. „Mögen die Erinnerungen an die schönen Momente, die ihr mit ihm/ihr geteilt habt, euch Trost in dieser schweren Zeit bringen.“
  25. „Worte können den Schmerz nicht ausdrücken, aber ich bin hier für euch, um euch zu unterstützen und zu trösten.“
  26. „Ich wünsche euch Frieden und Trost in dieser Zeit des Verlusts. Er/Sie wird immer in unseren Herzen weiterleben.“
  27. „Möge die Liebe und das Mitgefühl eurer Familie und Freunde euch in dieser schweren Zeit tragen und stärken.“
  28. „Wir teilen euren Schmerz und sind in Gedanken bei euch. Möge die Erinnerung an ihn/sie euch Trost und Frieden bringen.“

Zitate und Sprüche können dir helfen, deine Gedanken und Gefühle in der Trauer auszudrücken. In der Trauer fällt es oft schwer die richtigen Worte zu finden, um dein Beileid zu bekunden. Denk daran, dass es nicht darauf ankommt, die perfekten Worte zu finden. Sondern es ist wichtig, die Hinterbliebenen nach einem Todesfall spüren zu lassen, dass du an sie denkst und für sie da bist.

Anita

Storytelling Parents

Erzähl mir von dem Jahr, in dem deine Mutter verstorben ist.

So richtig weiß ich gar nicht, wo ich anfangen soll – ich weiß nur, dass es wichtig ist, seine Gedanken mal niederzuschreiben, weil sie sonst gefangen sind, da wo sie sind. Außerdem ist es wichtig für mich, die Dinge aufzuschreiben oder darüber zu reden, um sie „sauber“ verarbeiten zu können.

Das Jahr 2018 stand schon zu Beginn unter keinem guten Stern! Angefangen hatte alles mit dem Tod meines Cousins Ende Februar – mit nur 39 Jahren! Auch ein fieser Krebs! Meine Mama war sehr für alle Angehörigen da – obwohl sie scheinbar da auch schon mit den Vorboten Ihrer eigenen Geschichte zu kämpfen hatte – was aber niemand wusste.

Ein paar Wochen später folgte die schreckliche Nachricht, dass meine Freundin Nadine aus Leipzig (hatte zu dem Zeitpunkt zwei kleine Kinder) an plötzlicher Hirnblutung verstorben ist. Das war ebenso schrecklich. Und das hörte einfach nicht auf – zahlreiche weitere solche Nachrichten erreichten uns in regelmäßigen Abständen. Das musste ich als Einleitung mal erzählen, weil das Jahr 2018 einfach das Schlimmste in meinem Leben war.

Wie hat sich die Krankheit deiner Mutter angedeutet?

Also in Kurzform erzählt war ab dem Sommer 2018 irgendetwas eigenartig – ich spürte schon, dass es nichts Gutes werden wird, als meine Mama ständig solche Dinge erzählte wie „Ich weiß gar nicht, was mit mir los ist – ich bin jetzt immer so deprimiert und habe keine Lust mehr aufs Kochen!“ Da schellten bei mir die Alarmglocken! So etwas hat meine Mutti noch nie gesagt.

Sie hatte in der Vergangenheit gesundheitlich schon mit vielen Problemen zu kämpfen. Sogar den Schwarzen Hautkrebs hatte sie besiegt, als ich noch ein Teenie war! Aber nun war mein Gefühl ein ganz furchtbares. Sie erzählte uns dann ab und zu von ihren Problemen und zeigte uns einen „Knubbel“ an ihrem Arm, von dem sie vermutete, dass es eine Sehnenscheidenentzündung ist. Aber als sie dann an ihrem Geburtstag am 13. September 2018 nach einiger Zeit einfach so verschwunden war und wir sie dann mit schlimmen Schmerzen im Bett liegend fanden, war es für mich klar: Das bedeutet nichts Gutes!

Wie habt ihr von ihrer Diagnose erfahren?

Meine bessere Hälfte Robin und ich hatten ab Oktober für ein paar Wochen eine Reise nach Südostasien geplant. Meine Mutti wollte nicht, dass wir sie wegen ihr absagen – denn sie fing ja dann erst an, zum Arzt zu gehen und wurde von einem zum anderen geschickt. Das allein schon war eine lange Prozedur. Also begaben wir uns auf die Rundreise, auf der ich dann aber leider das Schlimmste erfahren musste: Es ist Lungenkrebs! Ab diesem Moment brach für mich meine kleine heile Welt zusammen und ich wollte einfach nur sofort zurück, denn wir waren ja so viele Tausende Kilometer von zu Hause weg … Meine Mama wollte nicht, dass ich die Reise abbreche und auch nicht, dass ich von der finalen Diagnose erfahre, deshalb war sie zuerst richtig sauer auf meinen Bruder, der es mir schließlich sagte!

Wir beendeten die Reise wie geplant, aber ich lebte nur noch in einer Blase und wusste nicht mehr, wo oben und unten ist. Zu Hause angekommen wurde uns dauernd Hoffnung gemacht, dass das Ganze operabel ist usw. – aber nach wochenlangem Hin & Her stürzte dann die nackte Wahrheit über mich herein: Eine Ärztin im Krankenhaus teilte mir unmissverständlich mit, dass meine Mama nicht mehr viel Zeit hat – und sie sich bereits damit abgefunden hat, dass es bald vorbei ist.

Wie hast du dich gefühlt, als du erfahren hast, dass deiner Mama nicht mehr viel Zeit bleibt?

In meinem Kopf drehte sich alles unentwegt – es ist einfach nicht zu beschreiben, welche Gedanken & Emotionen einen da ununterbrochen ereilen. Mit den Wochen lernt man zwar, zu funktionieren – aber alles andere geht irgendwie nicht mehr! Meine Mama war so taff, dass sie meinte: „Sie hat ihr ganzes Leben lang alles für uns getan und auch viel gelitten (sie hat ihre Mama mit Anfang 20 auch an den Lungenkrebs verloren) und nun kann sie nicht mehr und wir müssten jetzt mal stark sein und das irgendwie schaffen.“ Hmmm naja für sie war das irgendwie alles ok so, denn sie wollte nicht mehr – im Alter von 67 den Kampf gegen den Krebs zu verlieren, war für mich undenkbar und deshalb war ich so verzweifelt, dass sie nicht mehr kämpfen wollte. Jetzt – Jahre später – sehe ich das alles ganz anders und verstehe einige Dinge viel besser.

Wie liefen die letzten Wochen bis zu ihrem Tod ab?

Ich merke gerade, dass ich ein Buch über diese gesamte Zeit, die ja nicht länger als ein paar Wochen dauerte, schreiben könnte. Aber ich versuche jetzt mal weiterhin, alles kurz zusammen zu fassen. Als meine Mutti vom Krankenhaus Hoyerswerda (mein Geburtsort und Wohnort meiner Eltern) in die Klinik nach Dresden (mein Wohnort seit 2005) gebracht wurde – angeblich wegen eine Bestrahlung – wusste ich innerlich schon, dass sie nicht mehr dort raus kommen wird. Wollte es aber natürlich nicht wahr haben. So landete sie nach ein paar Tagen auf der Palliativ-Station, wo sie bis zum 20.12. noch einige Angehörige und Freunde empfing, um sich zu verabschieden. Diesen Menschen gab ich den Vorrang und organisierte fleißig alles, so wie ich es immer tat: Erstmal die Anderen.

Am 21.12. wollte ich dann auch endlich gern mal ein paar Stunden mit meiner Mama verbringen und plante, im Krankenhaus zu übernachten. Mein Papa schlief bei uns schon seit ein paar Tagen, damit er Mutti auch jeden Tag besuchen kann. Als mein Mann, mein Vati und ich morgens am Frühstückstisch saßen, klärten wir, was jeder von uns tut. Mein Mann hatte noch einen Termin und mein Papa wollte schon mal ins Krankenhaus fahren. Er meinte, ich könne ja dann hinterher kommen.

Vor seiner Abfahrt erzählte er mir dann noch von seiner Vision – kein Traum, wirklich eine Vision, als er nachts wach lag: Er sah Hirten auf einem Berg mit grüner Wiese und eine sehr lange Schlange von Menschen, die ihm fast alle bekannt vor kamen. Und plötzlich sprach ein Hirte zu ihm: „Mach Dir keine Sorgen, wir nehmen Deine Anita jetzt mit – bei uns ist sie in guten Händen.“ Ich bekam Gänsehaut und mir schossen die Tränen in die Augen – ich heulte wie ein Schlosshund in den Armen meines Vaters. Als er los gefahren war, sah ich einen verpassten Anruf aus dem Krankenhaus und wusste, was das zu bedeuten hatte. Ich rief zurück und eine der Palliativ-Schwestern sagte mir, ich solle sofort kommen – meine Mama wartet schon auf mich.

Keine Ahnung, wie – aber irgendwie kam ich am Vormittag des 21.12. im Krankenhaus an. Wie ferngesteuert war ich unterwegs. Scheinbar begleitete mich mein Schutzengel und verschaffte mir direkt vor dem Krankenhaus-Eingang sogar noch eine Parklücke, wo sonst nie eine frei ist. Ich schaute kurz auf die Uhr – es war genau 11:11 Uhr. Ich ging zu Muttis Zimmer, wo an der Tür so ein dickes Tuch hing, was die Tür ein Spalt aufhielt. Ich stürmte hinein, meine Mama drehte den Kopf in meine Richtung – während ich Jacke und Tasche von mir warf, um mich auf diesen einen Moment vorzubereiten, vor dem bereits ich mein Leben lang riesige Angst hatte.

Mein Papa saß auf der einen Bettseite, ich auf der anderen – sonst war keiner da, mein Bruder war auf der Arbeit und mein Mann bei seinem Termin. Sie kamen alle später dazu. Ich legte meiner Mama den kleinen Schutzengel in die Hand, den ich ihr vor einigen Wochen geschenkt hatte, um sie durch diese schwere schmerzhafte Zeit zu begleiten. Und plötzlich stand noch jemand neben mir – es war Muttis Physiotherapeutin, die mir gut zusprach. Ich schaute Mutti an, wie sie kurz seufzte und sah dann, wie sie ihren letzten Atemzug nahm. Dann fragte ich die Physiotherapeutin, ob es das jetzt war und sie nickte. Ab diesem Zeitpunkt war ich endgültig in einer Blase drin.

Wie hast du dich gefühlt, nachdem sie gestorben ist?

Einerseits spürte ich die Erleichterung der Seele meiner Mama, dass sie endlich diesen Schmerzkörper verlassen darf – aber andererseits wollte ich sie dennoch einfach nicht loslassen und lag ewig in ihrem Arm. Ich weiß gar nichts mehr von den kommenden Stunden – ich habe nicht mitbekommen, wie die anderen alle nach und nach eingetroffen sind, wie mein Bruder und seine Freundin all ihre Sachen zusammen gesucht haben und so weiter.

Ich weiß nur, dass ich am Abend, als wir dann wieder zu Hause waren, auf dem Hof draußen standen und etwas zu Mutti sagten und plötzlich pfiff eine Sturmböe quer über den Hof an uns vorbei.

Wie war die Zeit bis zur Bestattung für dich?

Die Zeit bis zur Bestattung war geprägt von Nervenzusammenbrüchen und die Frage nach dem WARUM schwebte in jedem Moment mit. Ich konnte das alles nicht begreifen! Ich wollte meine Mutti doch noch so viel fragen und ihr noch von meinen Träumen erzählen und überhaupt … Hätte ich meinen Mann nicht gehabt – keine Ahnung, wo ich da jetzt wäre bzw. wie ich da jetzt wäre. Er hat mich zu jeder Zeit sowas von selbstlos unterstützt, mir und meinem Papa so vieles abgenommen! Selbst beim Bestatter hat mein lieber Seelenmensch meinen Paps und mich so toll unterstützt! Er ist das Beste, was mir je passiert ist.

Gab es etwas in dieser Zeit, das dir besonders in Erinnerung geblieben ist?

Ja klar mir ist vieles in Erinnerung geblieben, vor allem das Weihnachtskonzert der „medlz“ – die beste weibliche A capella Band, die es auf Erden gibt! Meine Mama hat sie ebenso vergöttert. Da das Konzert am 22.12.2018 war, konnte meine Mama ja leider nicht mehr dabei sein. Sie hatte aber schon lange vorher auch eine Karte, weil wir dachten, dass es noch klappt. Da wir uns privat schon etwas kannten, schickte ich der Band noch vor dem Tod meiner Mama eine Sprachnachricht und bat sie, mir für meine Mama ein Weihnachtsgeschenk zu erfüllen. Prompt taten Sie es, obwohl sie gerade auf Tour waren: Sie schickten meiner Mama ein tolles Ständchen (ein herzerwärmendes Gospel-Lied) und gaben ihr danach noch ganz liebe persönliche Worte mit auf den Weg. Als ich meiner Mama zwei Tage vor ihrem Tod das Video zeigte, liefen ihr viele Tränchen die Wange hinunter.

Nachdem wir am 22.12. beim Bestatter in Hoyerswerda alles geklärt hatten, fuhren wir direkt zum Weihnachtskonzert der „medlz„ nach Dresden und schafften es gerade so zum Beginn des Konzertes. Bine – die Frontfrau der Band – hat für uns als Familie und Freunde eine ganze Kirchenbank reserviert und mir zudem noch ein tolles Buch zum Thema (ihr eigenes) mit persönlicher Widmung hingelegt. Wir alle spürten Muttis Seele in der Kirche herum fliegen und wussten, alles ist richtig so, wie es gerade ist.

Der Tag der Bestattung – wie hast du ihn erlebt?

Der Tag der Bestattung war der erste Tag nach einer langen düsteren Schlechtwetter-Zeit, an dem endlich die Sonne wieder schien. Wow – magic! Denn ab dem Todestag meiner Mama zur Wintersonnenwende 2018 bis zum Tag der Bestattung am 18. Januar war kein einziger Sonnenstrahl zu sehen gewesen. Ich ging am Morgen vor der Bestattung noch für mich allein eine Runde spazieren und war dann bereit für den „offiziellen“ Abschied.

Die Bestattung war auf jeden Fall ein wichtiger Schritt für meinen Abschied bzw. für unser aller Abschied. Da sah ich erstmals, wie geschätzt meine Mutti war – es kamen weit über 100 Menschen! Ich traute meinen Augen nicht! Viele mussten sogar draußen stehen, weil im Raum kein Platz mehr war! Das war alles sehr wertvoll für mich – ich habe noch niemals zuvor in meinem Leben so vielen Menschen hintereinander die Hand geschüttelt.

Wie waren die ersten Wochen und Monate nach der Bestattung?

Als ich mich wieder etwas aufgerappelt habe, versuchte ich irgendwie nach vorn zu blicken, was mir an manchen Tagen besser gelungen ist und an anderen wiederum schlechter. Vom Gefühl her weiß ich ja, dass Mutti „nur“ in einen anderen Raum gegangen ist und es fühlte sich immer noch so an, als würde sie bald wieder durch unsere Tür kommen.

Was hast du unternommen, um besser mit deiner Trauer zurecht zu kommen?

Ich habe mich dazu entschieden, selbst etwas in die Hand zu nehmen und für mich selbst zu tun. Meinen Kurantrag habe ich direkt nach der Beerdigung gestellt und ein paar Monate später auch bewilligt bekommen. Weiterhin habe ich beschlossen, mir psychologische Hilfe zu holen, aber da ist es genauso: Man kommt erstmal auf eine Warteliste, weil keiner Kapazitäten frei hat! Ich habe dann ein wenig mit Menschen von Fach aus meiner unmittelbaren Umgebung gesprochen – Bekannte sozusagen. Das half mir etwas.

Außerdem wollte ich doch schon immer mal sowas wie eine Fastenkur machen. Dahingehend brachte mich meine liebe Physiotherapeutin auf eine Idee, die ich dann auch – zusammen mit meinem Mann Robin – in die Tat umsetzte: Eine geführte Fastenkur auf Hiddensee mit verschiedenen Kursangeboten. Das hat mir ungemein geholfen, in einer Gemeinschaft zu sein, die mir zuhörte. Menschen in meinem näheren Umfeld zu Hause – ja sogar die Familie – schaffte das nicht! Viele Freunde wendeten sich in meiner schlimmsten Lebens-Phase sogar von mir ab! In dieser folgenden Zeit habe ich so viel über mich, mein Leben und meine Umgebung gelernt.

Darüber hinaus habe ich damit angefangen, Meditation zu üben und mich somit zu entspannen und in mein Herz zu gehen. Ich habe mich somit gegen eine psychologische Behandlung entschieden, sondern suchte mir alternative Möglichkeiten, die mehr meiner Natur und meinem Glauben entsprechen. Auf diesem Weg traf ich dann tolle Menschen, mit denen ich mich austauschen konnte und meine Gefühle und Emotionen teilen konnte. Ich habe angefangen, meine Blockaden durch Bioenergetische Anwendungen zu lösen und kam anhand einer umfassenden Lebensberatung wertvolle Impulse für mein Leben. Seitdem hat sich noch einmal mehr ganz ganz viel verändert und ich lebe endlich MEIN Leben und nicht mehr nur das der anderen. Auch die Themen Sterben & Tod sehe ich heute aus einem ganz anderen Blickwinkel und mich kann nie wieder im Leben etwas so sehr schockieren oder schwächen. Ich habe Erkenntnisse gewonnen, die mich intuitiv schon immer begleitet haben.

Wie schaust du heute auf alles zurück?

Die Trauer an sich ist verschwunden, wobei es an gewissen Tagen immer noch so etwas wie Schmerz gibt. Aber ich versuche an diesen Tagen dann immer etwas Schönes zu machen, weil keine Seele will, dass man ihr ewig hinterher trauert! Liebevolle Erinnerungen sind für immer in meinem Herzen. Jeden Tag zünde ich symbolisch eine Kerze für meine Mama an und ich erzähle ihr von den Dingen, die in meinem Leben passieren. Ich bin kein Mensch, der dazu auf den Friedhof gehen muss – ich mache das immer & überall … Ich trage sie im Herzen, bis ich selbst den Raum wechsle. Mein Frieden habe ich darin gefunden, zu glauben, dass die Seele unsterblich ist und wir alle unseren Seelenplan verfolgen sowie unseren Seelenweg gehen sollten – denn wenn wir das tun, handeln wir aus unserem Herzen und wir wissen, dass der „Tod“ nicht das Ende ist.

Katja

Storytelling Friends

Wie war der Tag, als du von dem Tod erfahren hast?

Als ich vom Tod meiner Freundin Katja erfahren habe, war ich alleine Zuhause. An diesem Tag sind bei mir tatsächlich alle Schulstunden ausgefallen und ich konnte den Morgen ganz gemütlich angehen. Ich sehe mich noch im übergroßen Bademantel meines Vaters auf dem Sofa sitzen, als sich die Nachricht langsam über Facebook zu mir durchkämpfte.

Zunächst habe ich diese Nachrichten, dass Katja am vorherigen Abend plötzlich zu Tode gekommen war, nicht realisiert – sogar als dummes Gerede abgetan. Ich weiß noch, dass ich dachte „Was reden die da alle für einen Schwachsinn?“. Gleichzeitig machte sich ein seltsames Gefühl von Panik in mir breit, bis ich kurze Zeit später von einer Freundin angerufen wurde, die mir die schreckliche Neuigkeit bestätigte.

Was hast du in dem Moment gefühlt, als du es erfahren hast?

Die Worte, die mir am Hörer gesagt wurden, haben sich angefühlt als wären sie ausgedacht. Alles in dem Moment erschien mir einfach surreal. Ich habe schrecklich zu weinen angefangen. So ein Weinen, welches den ganzen Körper durchschüttelt. Bei dem man kaum mehr Luft bekommt. Dann lief ich die ganze Zeit in der Wohnung auf und ab, ehe ich die Kraft dazu hatte, meine Mutter auf der Arbeit anzurufen, damit sie nach Hause kommen soll.

Währenddessen rasten extrem viele Gedanken in meinem Kopf umher, vor allem was die Umstände des Todes anging, da Katja kerngesund war und kurz vor ihrem Abitur stand. Was ist passiert? Wieso stirbt ein junger Mensch so unerwartet? Wie kann das sein? Mein Kopf wollte direkt Antworten haben, damit ich mich an etwas festhalten konnte.

Erinnerst du dich noch an bestimmte Gedanken, die dir durch den Kopf gegangen sind?

Rückblickend klingt es extrem furchtbar, aber in den ersten Tagen habe ich immer wieder gedacht, wie unglaublich unfair ich es finde, dass mir und meinem Freundeskreis dieser Schicksalsschlag widerfährt. Ich habe mir so oft gewünscht, dass einfach jemand anders gestorben wäre. Ich hatte eine extreme Wut in mir; ich wusste wirklich nicht wohin mit diesen Gefühlen. Für mich war es deshalb einfacher, einen gewissen Unmut auf alles um mich herum zu schieben.

Ich habe mir wirklich gewünscht, dass der Tod anderen Leuten passiert, einem anderen Freundeskreis, dass man selbst einfach nicht so nah dran ist und jetzt mit diesem Erlebnis leben muss. Jetzt wo ich älter bin, finde ich meine Gefühle, die ich als 19-Jährige hatte, zwar berechtigt; heute würde ich aber ganz anders darauf reagieren. 

Was hast du aus dieser Erfahrung gelernt?

Mittlerweile weiß ich, dass wir alle irgendwann jemanden verlieren werden, der uns nah steht und der Tod zum Leben dazugehört. Dass er nicht immer nur fernab passiert, sondern ganz nah sein kann. Das Leben ist endlich und natürlich ist es gut, dass wir nicht jeden Tag darüber nachdenken, wie fragil unser oder das Leben anderer Personen ist. Aber: Sich immer wieder bewusst zu machen, dass wir nur dieses eine Leben haben und wir es nutzen sollten, ist für mich heute wichtiger denn je und eine der größten Lektionen, die ich in meinem noch recht jungen Leben lernen durfte.

Nach Katjas Tod habe ich mich viel mehr aus meiner Komfortzone rausbewegt, Worte und Gefühle ausgesprochen, die ich sonst vielleicht für mich behalten hätte und für Dinge gekämpft, bevor ich es bereut hätte, es nicht getan zu haben. Da Katja ebenfalls jemand war, der schon in so jungen Jahren für sich selbst und andere einstand, rede ich mir bis heute ein, dass ich diese tolle Eigenschaft von ihr einfach in mir weiterleben lasse.

Wie war die Zeit bis zur Bestattung für dich?

Katjas Beisetzung war einige Wochen nach ihrem Tod. Die Zeit zwischen diesen beiden Ereignissen versinkt bei mir in ein schwarzes Loch. Meine Erinnerungen sind teilweise so verblasst, als hätte ich in der Zeit einfach nicht mehr existiert. Raum und Zeit verschwimmen bei mir in der ersten Trauerphase extrem ineinander.

Heute bin ich einerseits froh darüber, nicht mehr alle Details zu wissen, denn: Ich kann darauf vertrauen, dass mich mein eigener Körper in Extremsituationen schützt und ich manche Dinge einfach zu meinen Gunsten vergesse. Andererseits ist es merkwürdig zu wissen, dass man Tage oder sogar Wochen nicht mehr rekapitulieren kann, obwohl man in dieser Zeit extrem viel erlebt und durchlitten hat.

Der Tag der Bestattung – Wie hast du ihn erlebt?

Die Bestattung sehe ich, im Gegensatz zu vielem anderem, noch sehr lebendig vor Augen. Katjas Familie hatte eine große Trauerfeier auf die Beine gestellt; vor allem viele Freunde und Mitschüler sind zur Beerdigung gekommen, um Katja zu verabschieden. Mir bricht es bis heute das Herz, wenn ich daran denke, meine Freunde so verzweifelt zu sehen. Die Beerdigung an sich hat mir tatsächlich nicht den Anstoß dazu gegeben, den ersten Schritt des Verarbeitungsprozesses einzuleiten. Es war einfach viel zu unwirklich und nicht greifbar für mich.

So richtig realisieren konnte ich das erst, nachdem ich einige Monate später mein Abitur abgeschlossen und endlich Zeit für mich hatte, um alle Eindrücke zu verarbeiten. Die Trauer zu bewältigen, weiterhin in die Schule gehen, das Abitur halbwegs auf die Reihe bekommen – das alles irgendwie gleichzeitig zu bewältigen, war extrem anstrengend für mich. Ich brauchte dringend eine Auszeit und wollte erstmal nichts von Verpflichtungen wissen. Meine Freunde und ich waren alle noch so jung und der Tod kam einfach so plötzlich über uns alle herein, man wusste einfach nicht, wie man das Ganze durchstehen soll.

Gab es etwas, das dir geholfen hat?

Wertvoll an dieser Zeit war für mich vor allem, dass ich wusste, dass man mit seinem Schmerz nicht allein war. Ich habe Trost darin gefunden, dass wir alle im selben Boot sitzen und die Gedanken und Gefühle, die man durchlebt hat, mit unzähligen Leuten teilen konnte. Menschen, die einen wirklich verstanden haben, waren für mich ein Rettungsanker in einer Zeit, in der man wirklich dachte, man wird mit der nächstgrößeren Welle für immer fortgespült.

Eines kann ich aber ganz sicher sagen: Katjas Tod und alles, was danach kam, hat mir vor allem gezeigt, wie wichtig Freundschaften sind. Bis heute schweißt meine Freundinnen, die Katja am nächsten standen, und mich ein unsichtbares Band zusammen. Auf diese Menschen, das weiß ich, kann ich mich mein ganzes Leben lang verlassen.

Wie hat sich Trauer für dich angefühlt?

Ich glaube, das Gefühl von Trauer kann man erst so richtig nachempfinden, wenn man sie selbst erlebt hat. Es fällt mir sehr schwer, die passenden Worte zu finden, wenn ich an Trauer denke. Gerade weil ich weiß, dass das Gefühl nochmal von Fall zu Fall ganz unterschiedlich ausfallen kann.

Ich selbst habe mich gefühlt, als wäre ich von der Realität abgeschnitten worden. Alles ist dumpf, schwer, nicht greifbar. Man lebt plötzlich unter einer schweren Decke, während alles um einen herum weitergeht. Man selbst macht beim „normalen“ Leben aber nicht mehr mit.

Wie schaust du heute auf alles zurück?

Trauer ist und bleibt ein ständiger Prozess. Für mich hat die Trauerarbeit nie aufgehört, sie wechselt über die Jahre einfach nur ihre Intensität. Das erste Jahr war sehr hart. Die Wochen um den ersten Todestag von Katja herum waren rückblickend besonders schwer, weil ich das Gefühl hatte, mich überkommen dieselben lähmenden Gefühle, die ich damals in den ersten Wochen nach Katjas Tod gespürt hatte.

Nach fast 10 Jahren kann ich sagen, dass diese extreme Schwere, die mit dem Tod einhergeht, fortgegangen ist. Das gibt einem Hoffnung – auch für weitere Verluste. Man weiß nach einer gewissen Zeit einfach: „Ich habe jemanden verloren und ich vermisse diese Person und das Leben, was ich vor diesem Ereignis hatte. Aber ich überlebe es, ich werde es schaffen.“

Wir nehmen dich nach deinem Verlust an die Hand

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